Freiligrathstraße (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:DT-Freiligrathstr1900_DT BA 2470.jpg|thumb|Durchbruch der Freiligrathstraße (ver der Verbreiterung), Blick von Südwesten zur Stadtkirche, um 1900, StadtA DT: BA 2470]] | |||
Der Durchbruch von der Krummen Straße zum [[Wall (Detmold)|Wall]] wurde seit 1865 diskutiert und 1871 durchgeführt. Bis nach 1900 blieb der Durchbruch nur schmal und wurde im Volksmund noch lange so – Durchbruch – genannt. | Der Durchbruch von der Krummen Straße zum [[Wall (Detmold)|Wall]] wurde seit 1865 diskutiert und 1871 durchgeführt. Bis nach 1900 blieb der Durchbruch nur schmal und wurde im Volksmund noch lange so – Durchbruch – genannt. | ||
Denn zunächst wurde nur ein Bürgerhaus, [[Krumme Straße 30 (Detmold)|Krumme Straße 30]] abgebrochen, um 1900 wurde der Durchbruch aber verbreitert und das östlich anschließende Haus mit einem langen schmalen Nebengebäude abgebrochen und durch einen Neubau, [[Krumme Straße 28 (Detmold)|Krumme Straße 28]] ersetzt, dessen westliche Kante Bezug auf den neuen Straßenverlauf nimmt. Um 2000 wurde bei Straßenarbeiten eine Mikwe unter der ehemaligen Hausnummer 30 ergraben. | Denn zunächst wurde nur ein Bürgerhaus, [[Krumme Straße 30 (Detmold)|Krumme Straße 30]] abgebrochen, um 1900 wurde der Durchbruch aber verbreitert und das östlich anschließende Haus mit einem langen schmalen Nebengebäude abgebrochen und durch einen Neubau, [[Krumme Straße 28 (Detmold)|Krumme Straße 28]] ersetzt, dessen westliche Kante Bezug auf den neuen Straßenverlauf nimmt. Um 2000 wurde bei Straßenarbeiten eine Mikwe unter der ehemaligen Hausnummer 30 ergraben.<ref>{{Delker-HornemannMikwe2006}}.</ref> | ||
Im weiteren Straßenverlauf musste 1880 eine [[Freiligrathstraße Brücke (Detmold)|Brücke]] über den Friedrichstaler Kanal errichtet werden. Schon am 4.12.1874 wandte sich die Rentkammer deswegen an den an Fideikommiss.<ref>LAV NRW OWL, L 100 Nr. 420: Bauten in der Stadt Detmold, Straße, Brücken, Canäle und Wege, Trottoire betr., 1863–1901.</ref> 1880 kam es zum Bau, nachdem Ferdinand Merckel 3 Bögen zur Auflage gemacht hatte, da die Brücke sonst zu hoch geworden wäre.<ref>LAV NRW OWL, L 100 Nr. 420: Bauten in der Stadt Detmold, Straße, Brücken, Canäle und Wege, Trottoire betr., 1863–1901.</ref> | |||
Die Bebauung der Freiligrathstraße erfolgte ab etwa 1870. Das Haus am Wall, [[Freiligrathstraße 3 (Detmold)|Freiligrathstraße 3]], war bereits vor dem Durchbruch erbaut worden, das anschließende, [[Wall 6 (Detmold)|Wall 6]], um 1870. | |||
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Aktuelle Version vom 16. Dezember 2024, 15:39 Uhr
Freiligrathstraße (Detmold) | |
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Ortsteil | Detmold (Kernstadt) |
Karte |
Führt von der Krummen Straße nach Süden über die Paulinenstraße hinweg bis zur Palaisstraße. Findet ihre Fortsetzung in der Bandelstraße.
Charakteristik
Name
Im Volksmund "Durchbruch" genannt. Die offizielle Benennung nach dem Detmolder Dichter Ferdinand Freiligrath erfolgte durch den Magistrat am 22.6.1871 noch zu Freiligraths Lebzeiten, gegen den Willen des Fürsten.[1] Für den Teil vom Wall bis zur Palaisstraße ist seit etwa 1815 der Name "An der Sekenbrücke" belegt, nach dem Siechenhaus, 17./18. Jh., an der Ecke Palaisstraße/Freiligrathstraße.[2] [3]
Geschichte
Der Durchbruch von der Krummen Straße zum Wall wurde seit 1865 diskutiert und 1871 durchgeführt. Bis nach 1900 blieb der Durchbruch nur schmal und wurde im Volksmund noch lange so – Durchbruch – genannt.
Denn zunächst wurde nur ein Bürgerhaus, Krumme Straße 30 abgebrochen, um 1900 wurde der Durchbruch aber verbreitert und das östlich anschließende Haus mit einem langen schmalen Nebengebäude abgebrochen und durch einen Neubau, Krumme Straße 28 ersetzt, dessen westliche Kante Bezug auf den neuen Straßenverlauf nimmt. Um 2000 wurde bei Straßenarbeiten eine Mikwe unter der ehemaligen Hausnummer 30 ergraben.[4]
Im weiteren Straßenverlauf musste 1880 eine Brücke über den Friedrichstaler Kanal errichtet werden. Schon am 4.12.1874 wandte sich die Rentkammer deswegen an den an Fideikommiss.[5] 1880 kam es zum Bau, nachdem Ferdinand Merckel 3 Bögen zur Auflage gemacht hatte, da die Brücke sonst zu hoch geworden wäre.[6]
Die Bebauung der Freiligrathstraße erfolgte ab etwa 1870. Das Haus am Wall, Freiligrathstraße 3, war bereits vor dem Durchbruch erbaut worden, das anschließende, Wall 6, um 1870.
Hausstätten
Literatur
Rüdiger Henke, Die Straßen der Detmolder Kernstadt, Detmold 2013.
Tim Rieke, Straßennamen als bürgerliches Repräsentationsmedium. Eine Kulturgeschichte der Detmolder Straßennamen 1871–1914, in: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde 87 (2018), S. 175–207.
Quellen
LAV NRW OWL, D 73 / Allgemeine Kartensammlung, Nr. 4/5191: Fluchtlinienplan für den Durchbruch von der Freiligrathstraße zur Krummen Straße (in Detmold), auf Transparent, 1894.
LAV NRW OWL, L 79 / Lippische Regierung (Jüngere Registratur), Nr. 2938: Ältere Enteignungen in Detmold, 1872-1874, enthält u. a. Garten des Kolons Hüppe/Remmighausen an der Sekenbrücke; Grundstücke in der Freiligrathstraße.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Tim Rieke, Straßennamen als bürgerliches Repräsentationsmedium. Eine Kulturgeschichte der Detmolder Straßennamen 1871–1914, in: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde 87 (2018), S. 175–207, S. 186, 197 und 203.
- ↑ Rüdiger Henke, Die Straßen der Detmolder Kernstadt, Detmold 2013, S. 22.
- ↑ Tim Rieke, Straßennamen als bürgerliches Repräsentationsmedium. Eine Kulturgeschichte der Detmolder Straßennamen 1871–1914, in: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde 87 (2018), S. 175–207, S. 203.
- ↑ Melanie Delker-Hornemann/Antje Köllner, Erste Mikwe in Detmold entdeckt. Ausgrabungen in der Freiligrathstraße in Detmold, in: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde 75 (2006), S. 124-133.
- ↑ LAV NRW OWL, L 100 Nr. 420: Bauten in der Stadt Detmold, Straße, Brücken, Canäle und Wege, Trottoire betr., 1863–1901.
- ↑ LAV NRW OWL, L 100 Nr. 420: Bauten in der Stadt Detmold, Straße, Brücken, Canäle und Wege, Trottoire betr., 1863–1901.