Bandelstraße 10 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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}}Spätestens 1897 gegründete Hausstätte, ehem. Quartiernummer C 299, 1897 Hausnummer Bandelstraße 33.<ref>Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 5. Aufl., Detmold 1897.</ref>
An dieser Stelle bitte eine kurze Einführung einfügen, u.a. wann gegründet/erbaut, ehem. Haus-Nr.


==Geschichte==
==Geschichte==
Nach Entwurf des Detmolder Architekten Julius Liebler 1898 von Heinrich Kampmann für Oberstleutnant Friedrich von Hake erbaut. Um 1921 verkauft an den ehemaligen Theologen Wilhelm Teudt, 1945 beschlagnahmt und als britischer Offiziersklub genutzt,<ref> Kreisarchiv Detmold, K 2 I Detmold, Teil I bis 1738 / Kreisverwaltung Detmold, Teile I, Nr. K 2 I Detmold, Teil I bis 1738 (Kreisverwaltung Detmold, Teile I), Nr. 1601: Bauarbeiten, beschlagnahmte Gebäude für die Militärregierung, 1945–1947, enthält u. a. Bandelstraße 8, 10 und 12 für Kontrollkommissionsklubs, mit Angeboten und Zeichnungen.</ref> danach Kreiswehrersatzamt, seit dessen Neubau an der Hornschen Straße wieder in Privatbesitz.
Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 20.1.1988, Nr. A253.


==Gebäude==
==Gebäude==
[[File:Detmold - 253 - Bandelstraße 10.jpg|thumb|Detmold - 253 - Bandelstraße 10]]
Bruchsteinbau in Neorenaisanceformen, Mittelrisalit mit hohem Giebel, darin Wappen der preußischen Adelsfamilie von Hake. Im Erdgeschoss 50 qm große eichenholzgetäfelte Halle, Herrenzimmer in Eiche 35 qm, Speisezimmer 45 qm und Salon 50 qm. Parkettböden, Stuckdecken, geschnitzte und lackierte Rokokoschnitzereien an Decken und Türbekleidungen. Salon und Esszimmer nach Südosten zum Garten (4.000 qm) ausgerichtet. Im Obergeschoss die Privaträume, im zweiten Obergeschoss Gäste- und Personalzimmer. Niederdruckdampfheizung, Badezimmer. Rückwärtig Wintergarten. Zwei schmiedeeiserne Tore mit Kutschenumfahrt.
1905 hölzerne Überdachung der talseitigen Freitreppe und Anbau eines dreigeschossigen Turms an der Bergseite, der allseits durch halbkreisförmige Giebel – Variationen von Fächerrosetten – abgeschlossen ist. Nutzung als Speisekammer im Keller, Erkerzimmer im Erdgeschoss, Ankleidezimmer im Obergeschoss.
Im Garten ein freistehendes Kutscherhaus sowie Plastiken, eine Henkelvase auf hohem Sockel, felsartige Stützmauern, zwei Grottennischen, geschwungene Wege mit Treppen, im hinteren Bereich ein Tennisplatz und ein abgetrennter Nutzgarten.
Später mit [[Bandelstraße 8 (Detmold)|Bandelstraße 8]] in einer Hand und die Gärten daher gestalterisch zusammengefasst.


==Inschriften==
==Inschriften==


==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
1897 Friedrich von Hake, Major z. D.<ref>Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 5. Aufl., Detmold 1897.</ref>
1901 Friedrich von Hake, Oberstleutnant z. D.<ref>Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901.</ref>
1904 Friedrich von Hake, Oberstleutnant z. D.; Gustav Sieweke, Bahnarbeiter.<ref>Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 6. Aufl., Detmold 1904. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.</ref>
1909 von Hake, Oberstleutnant.<ref>Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1909.</ref>
1912 von Hake, Oberstleutnant z. D.; Hanschke, Hauslehrer; Queck, Diener.<ref>Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1912. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.</ref>
1914 Friedrich von Hake, Oberstleutnant z. D.; Fritz Stock, Briefträger.<ref>Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1914. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.</ref>
1916 Friedrich von Hake, Oberstleutnant z. D.; Fritz Stock, Briefträger.<ref>Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1916. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.</ref>
1918 Friedrich von Hake, Oberst z. D.; Fritz Stock, Postschaffner.<ref>Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1918. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.</ref>
1920 Eigentümer: Teudt, Direktor; Bewohner*innen: Friedrich von Hake,, Oberst z. D.; Fritz Stock, Postschaffner.<ref>Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1920.</ref>
1923 Wilhelm Teudt, Direktor; Paul Tannhäuser, Holzbildhauer.<ref>Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1923. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.</ref>
1925 Wilhelm Teudt, Direktor; Paul Tannhäuser, Holzbildhauer; Fritz Stock, Oberpostschaffner.<ref>Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1925. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.</ref>
1926 Wilhelm Teudt, Direktor; Paul Tannhäuser, Holzbildhauer; Fritz Stock, Oberpostschaffner.<ref>Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.</ref>


==Literatur==
==Literatur==
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==Quellen==
==Quellen==
LAV NRW OWL, L 91 A / Kreisverwaltungsgericht Detmold, Nr. 257: Kläger: von Hake, Beklagter: Magistrat in Detmold, Offenlegungskosten des unteren Teiles der Bandelstraße, 1911–1912.
Kreisarchiv Detmold, K 2 I Detmold, Teil I bis 1738 / Kreisverwaltung Detmold, Teile I, Nr. K 2 I Detmold, Teil I bis 1738 (Kreisverwaltung Detmold, Teile I), Nr. 1601: Bauarbeiten, beschlagnahmte Gebäude für die Militärregierung, 1945–1947, enthält u. a. Bandelstraße 8, 10 und 12 für Kontrollkommissionsklubs, mit Angeboten und Zeichnungen.


==Weblinks==
==Weblinks==
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[[Kategorie:Hausstätte]]
[[Kategorie:...straße (Ort)]]
[[Kategorie:Bandelstraße (Detmold)]]
[[Kategorie:Hausstätte in Ortsteil]]
[[Kategorie:Hausstätte in Detmold]]
[[Kategorie:Baudenkmal]]

Aktuelle Version vom 10. Dezember 2024, 15:58 Uhr

Bandelstraße 10 (Detmold)
OrtsteilDetmold (Kernstadt)
StraßeBandelstraße (Detmold)
Hausnummer10
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeDetmold
HausnummerC 299

Spätestens 1897 gegründete Hausstätte, ehem. Quartiernummer C 299, 1897 Hausnummer Bandelstraße 33.[1]

Geschichte

Nach Entwurf des Detmolder Architekten Julius Liebler 1898 von Heinrich Kampmann für Oberstleutnant Friedrich von Hake erbaut. Um 1921 verkauft an den ehemaligen Theologen Wilhelm Teudt, 1945 beschlagnahmt und als britischer Offiziersklub genutzt,[2] danach Kreiswehrersatzamt, seit dessen Neubau an der Hornschen Straße wieder in Privatbesitz.

Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 20.1.1988, Nr. A253.

Gebäude

Detmold - 253 - Bandelstraße 10

Bruchsteinbau in Neorenaisanceformen, Mittelrisalit mit hohem Giebel, darin Wappen der preußischen Adelsfamilie von Hake. Im Erdgeschoss 50 qm große eichenholzgetäfelte Halle, Herrenzimmer in Eiche 35 qm, Speisezimmer 45 qm und Salon 50 qm. Parkettböden, Stuckdecken, geschnitzte und lackierte Rokokoschnitzereien an Decken und Türbekleidungen. Salon und Esszimmer nach Südosten zum Garten (4.000 qm) ausgerichtet. Im Obergeschoss die Privaträume, im zweiten Obergeschoss Gäste- und Personalzimmer. Niederdruckdampfheizung, Badezimmer. Rückwärtig Wintergarten. Zwei schmiedeeiserne Tore mit Kutschenumfahrt.

1905 hölzerne Überdachung der talseitigen Freitreppe und Anbau eines dreigeschossigen Turms an der Bergseite, der allseits durch halbkreisförmige Giebel – Variationen von Fächerrosetten – abgeschlossen ist. Nutzung als Speisekammer im Keller, Erkerzimmer im Erdgeschoss, Ankleidezimmer im Obergeschoss.

Im Garten ein freistehendes Kutscherhaus sowie Plastiken, eine Henkelvase auf hohem Sockel, felsartige Stützmauern, zwei Grottennischen, geschwungene Wege mit Treppen, im hinteren Bereich ein Tennisplatz und ein abgetrennter Nutzgarten.

Später mit Bandelstraße 8 in einer Hand und die Gärten daher gestalterisch zusammengefasst.

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1897 Friedrich von Hake, Major z. D.[3]

1901 Friedrich von Hake, Oberstleutnant z. D.[4]

1904 Friedrich von Hake, Oberstleutnant z. D.; Gustav Sieweke, Bahnarbeiter.[5]

1909 von Hake, Oberstleutnant.[6]

1912 von Hake, Oberstleutnant z. D.; Hanschke, Hauslehrer; Queck, Diener.[7]

1914 Friedrich von Hake, Oberstleutnant z. D.; Fritz Stock, Briefträger.[8]

1916 Friedrich von Hake, Oberstleutnant z. D.; Fritz Stock, Briefträger.[9]

1918 Friedrich von Hake, Oberst z. D.; Fritz Stock, Postschaffner.[10]

1920 Eigentümer: Teudt, Direktor; Bewohner*innen: Friedrich von Hake,, Oberst z. D.; Fritz Stock, Postschaffner.[11]

1923 Wilhelm Teudt, Direktor; Paul Tannhäuser, Holzbildhauer.[12]

1925 Wilhelm Teudt, Direktor; Paul Tannhäuser, Holzbildhauer; Fritz Stock, Oberpostschaffner.[13]

1926 Wilhelm Teudt, Direktor; Paul Tannhäuser, Holzbildhauer; Fritz Stock, Oberpostschaffner.[14]

Literatur

Frank Budde, Die Bandelstraße im Villenviertel Hiddeser Berg (Lippische Kulturlandschaften; 29), Detmold 2015.

Quellen

LAV NRW OWL, L 91 A / Kreisverwaltungsgericht Detmold, Nr. 257: Kläger: von Hake, Beklagter: Magistrat in Detmold, Offenlegungskosten des unteren Teiles der Bandelstraße, 1911–1912.

Kreisarchiv Detmold, K 2 I Detmold, Teil I bis 1738 / Kreisverwaltung Detmold, Teile I, Nr. K 2 I Detmold, Teil I bis 1738 (Kreisverwaltung Detmold, Teile I), Nr. 1601: Bauarbeiten, beschlagnahmte Gebäude für die Militärregierung, 1945–1947, enthält u. a. Bandelstraße 8, 10 und 12 für Kontrollkommissionsklubs, mit Angeboten und Zeichnungen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 5. Aufl., Detmold 1897.
  2. Kreisarchiv Detmold, K 2 I Detmold, Teil I bis 1738 / Kreisverwaltung Detmold, Teile I, Nr. K 2 I Detmold, Teil I bis 1738 (Kreisverwaltung Detmold, Teile I), Nr. 1601: Bauarbeiten, beschlagnahmte Gebäude für die Militärregierung, 1945–1947, enthält u. a. Bandelstraße 8, 10 und 12 für Kontrollkommissionsklubs, mit Angeboten und Zeichnungen.
  3. Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 5. Aufl., Detmold 1897.
  4. Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901.
  5. Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 6. Aufl., Detmold 1904. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.
  6. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1909.
  7. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1912. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.
  8. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1914. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.
  9. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1916. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.
  10. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1918. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.
  11. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1920.
  12. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1923. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.
  13. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1925. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.
  14. Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns