Gartenstraße 20 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 25. November 2024, 14:46 Uhr
Gartenstraße 20 (Detmold) | |
---|---|
Ortsteil | Detmold (Kernstadt) |
Straße | Gartenstraße (Detmold) |
Hausnummer | 20 |
Karte | |
Adressbuch von 1901 | |
Gemeinde | Detmold |
Hausnummer | B 164 |
Um 1865/66 erbaut, ehem. Quartier-Nr. B 164.
Geschichte
Um 1865/66 nach einem Entwurf des Domänenbaumeisters Ferdinand Merckel errichtet. Als Wohnsitz für seine Tochter Antonie sowie deren Mann, den Kaufmann Oskar Ruëlberg. Ruëlberg war in Ostindien (Bombay lt. Verlobungsanzeige[1]) reich geworden, in Detmold Leiter der Lippischen Landesspar- und Leihekassen, 1887 überraschend gestorben.
Nach Oskar Ruëlbergs Tod 1887 lebte Antonie Ruëlberg hier noch 20 Jahre, bis 1907. Nach ihrem Tod Verkauf des Hauses an den Stabsarzt a. D. Dr. Herrmann Vüllers, der dort mit seiner Frau Hedwig sowie zeitweise mit seinen zwei Söhnen und seiner Tochter lebte. Vüllers Nachkommen verkauften das Haus 1995 an die Detmolder Hochschule für Musik, die hier das Musikwissenschaftliche Seminar einrichtete.
Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 30.3.1984, Nr. 053.
Gebäude
Zweigeschossiger Villenbau in markanter Ecklage. Merckel nimmt mit dem Eckturm Bezug auf das gegenüberliegende Haus Gartenstraße 11, so dass die beiden Türme eine Art Torsituation bilden.
Neugotische klassizistische Burgenromantik in der Art des Schlosses Stolzenfels bei Koblenz. Üppig gestaltete fünfachsige Fassade zur Gartenstraße mit flachem Mittelrisalit und Eckfiale im Norden, Terracottaschmuck in den Brüstungsfeldern, Kranzgesims als Fries aus Giebelreihe. Statt der rechten Fensterachse ein dreigeschossiger achteckiger Turm an der Südwestecke, 3/8-Erker zum Palaisgarten. Flach geneigtes Dach. Einfriedung aus der Bauzeit. Im Inneren umfangreiche baufeste Ausstattung erhalten.
1901 Erneuerung und Aufstockung der hölzernen Veranda durch Wilhelm Schmidt.
Inschriften
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1871 (Adressbuch) Eigentümer Bauinspektor Ferdinand Merckel.
1884 (Adressbuch) Eigentümer Domänenbaurat Ferdinand Merckel; Bewohner: Sparkassendirektor Oscar Ruëlberg (†1887) und seine Frau Antonie geb. Merckel (Tochter des Domänenbaurats Merckel).
1887 (Adressbuch) Domänenbaurat Ferdinand Merckel (E); Sparkassendirektor Oscar Ruëlberg († 1887).
1891 (Adressbuch) Baurat Merckel; Direktors-Witwe [Antonie] Ruëlberg (bis 1901).
1894 (Adressbuch) Baurat Merckels Erben (E); Direktors-Witwe Antonie Ruëlberg; Frl. Bertha Teudt.
1897 (Adressbuch) Merckels Erben (E); Direktors-Witwe Antonie Ruëlberg; Gymnasial-Oberlehrer Dr. Otto Fritsch; Frl. Marie Fritsch; Frl. Sophie Fritsch.
1904 (Adressbuch) Merckels Erben (E); Gymnasial-Oberlehrer Dr. phil. Otto Fritsch; Frl. Marie Fritsch; Direktors-Witwe Antonie Ruëlberg.
1907 Verkauf an Stabsarzt a. D. Dr. Hermann Vüllers, wohnt dort mit Frau und drei Kindern.
1909 (Adressbuch) Generaloberarzt Vüllers; Prof. Dr. Fritsch; Oberst-Witwe Einecke.
1912 (Adressbuch) Generaloberarzt z. D. Vüllers; Frl. Vüllers.
1914 (Adressbuch) General-Oberarzt z. D. Dr. med. Hermann Vüllers.
1916 (Adressbuch) General-Oberarzt z. D. Dr. med. Hermann Vüllers.
1918 (Adressbuch) General-Oberarzt z. D. Dr. med. Hermann Vüllers.
1920 (Adressbuch) General-Oberarzt a. D. Dr. med. Hermann Vüllers; Freifrau Hanna von Perfall.
1923 (Adressbuch) General-Oberarzt a. D. Dr. med. Hermann Vüllers; Hauptmann Friedrich Vüllers.
1925 (Adressbuch) General-Oberarzt a. D. Dr. med. Hermann Vüllers; Oberst a. D. von Kleist.
Literatur
Gerhard Peters, Baugeschichte der Stadt Detmold, in: Geschichte der Stadt Detmold, Detmold 1953, S. 182–225, hier S. 215 f.
Georg Wegemann, Das Alter der Detmolder Wohnhäuser, Typoskript, Detmold 1957 (häufig mit ungenauen oder falschen Datierungen).
Frank Budde, Holz und Historismus. Der Zimmermeister Wilhelm Schmidt und seine Bauten in Detmold (Sonderveröffentlichung des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe; 76), Detmold 2005.
Quellen
StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Fürstlich-Lippisches Regierungs- und Anzeigeblatt, 5.9.1876.