Schülerstraße Bürgerturm (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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==Geschichte==
==Geschichte==
Über die Entstehung und das Alter der Stadtbefestigung, und damit auch über den Bürgerturm, liegen keine näheren Nachrichten vor.


Über die Entstehung und das Alter der Stadtbefestigung, und damit auch über den Bürgerturm, liegen keine näheren Nachrichten vor.  
Im Winter 1808/09 wurde der Turm auf Anordnung der fürstlichen Regierung abgebrochen. Emmighausen berichtete: Am 3.9.1808 "wird mit Abbrechung des einen Teil der Stadtmauer ausmachenden alten verfallenen, vormals als städtisches Gefängnis gebrauchten Turm am Ende der Schülerstraße der Anfang gemacht, daselbst ein Tor und Weg durch den zur Pflegeanstalt gehörigen Garten nach dem Walle angelegt und dem Kanzleiboten Müller zum Ausbau seines mit dem Turm in Verbindung gestandenen Hauses eine Beihilfe bewilligt."<ref>LAV NRW OWL, D 72 Emmighausen: Tagebuch.</ref>


Im Winter 1808/09 wurde der Turm auf Anordnung der fürstlichen Regierung abgebrochen. Im darauffolgenden Sommer entstand hier ein kleines Tor, welches für die Bürger die erwünschte Verbindung zu den "Grabengärten" schuf, welche in den zugeschütteten Befestigungsgräben entstanden waren.<ref>{{PetersBaugeschichte1953}}, hier S. 209.</ref> <ref>{{GaulStadt1968}}, S. 384.</ref>
Im Sommer 1809 entstand das erwähnte kleine Tor, welches für die Bürger die erwünschte Verbindung zu den "Grabengärten" schuf, welche in den zugeschütteten Befestigungsgräben entstanden waren. 1830/31 wurde dann die "Erweiterung des Schülerthores" vorgenommen.<ref>{{PetersBaugeschichte1953}}, hier S. 209.</ref> <ref>{{GaulStadt1968}}, S. 384.</ref>


Lage und Grundriss des Bürgerturms sind im Straßenpflaster markiert.
Lage und Grundriss des Bürgerturms sind im Straßenpflaster markiert.
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[[Datei:DT-Schülerstr15-25_HSA_6502.jpg|thumb|Augustinerinnen-Kloster, Ansicht von Norden, ganz links der Bürgerturm am damaligen Ende der Schülerstraße, Federzeichnung, Johann Ludwig Knoch, um 1790, Repro: Ferdinand Düstersiek, LLB: HSA 6,502]]
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Durch einen Kupferstich der Brüder Elias und Heinrich van Lennep um 1665 und eine Federzeichnung des Archivrates Johann Ludwig Knoch, die etwa zwei Jahrzehnte vor dem Abbruch des Turms entstand, sind wir über das Aussehen des Turms grob unterrichtet. Danach handelte es sich um einen Rundturm mit spitzem Kegeldach und schmalen Fensteröffnungen im oberen Turmgeschoss. Einen Eindruck können auch die Stadtmauertürme in [[Lügde]] geben, die eine solche Form haben.
Durch einen Kupferstich der Brüder Elias und Heinrich van Lennep um 1665 und eine Federzeichnung des Archivrates Johann Ludwig Knoch, die etwa zwei Jahrzehnte vor dem Abbruch des Turms entstand, sind wir über das Aussehen des Turms grob unterrichtet. Danach handelte es sich um einen Rundturm mit spitzem Kegeldach und schmalen Fensteröffnungen im oberen Turmgeschoss. Einen Eindruck können auch die Stadtmauertürme in [[Lügde]] geben, die eine solche Form haben.
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==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
Magistrat der Stadt Detmold.
Magistrat der Stadt Detmold.


==Literatur==
==Literatur==
 
* {{PetersBaugeschichte1953}}.
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* {{GaulStadt1968}}.
 
{{GaulStadt1968}}.


==Quellen==
==Quellen==
 
* LAV NRW OWL, L 92 R / Lippische Rentkammer - Bausachen, Nr. 868: Abgebrochener Bürgerturm in der Schülerstaße in Detmold und sogenanntes Neues Tor, 1808.
LAV NRW OWL, L 92 R / Lippische Rentkammer - Bausachen, Nr. 868: Abgebrochener Bürgerturm in der Schülerstaße in Detmold und sogenanntes Neues Tor, 1808.
* LAV NRW OWL, D 72 Emmighausen: Tagebuch.


==Weblinks==
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Aktuelle Version vom 21. November 2024, 22:28 Uhr

Schülerstraße Bürgerturm (Detmold)
OrtsteilDetmold (Kernstadt)
StraßeSchülerstraße (Detmold)
Hausnummer-
Karte
Adressbuch von 1901Nein

Der Bürgerturm war Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung, im östlichen Teil der Schülerstraße im Bereich der Adolfstraße.

Geschichte

Über die Entstehung und das Alter der Stadtbefestigung, und damit auch über den Bürgerturm, liegen keine näheren Nachrichten vor.

Im Winter 1808/09 wurde der Turm auf Anordnung der fürstlichen Regierung abgebrochen. Emmighausen berichtete: Am 3.9.1808 "wird mit Abbrechung des einen Teil der Stadtmauer ausmachenden alten verfallenen, vormals als städtisches Gefängnis gebrauchten Turm am Ende der Schülerstraße der Anfang gemacht, daselbst ein Tor und Weg durch den zur Pflegeanstalt gehörigen Garten nach dem Walle angelegt und dem Kanzleiboten Müller zum Ausbau seines mit dem Turm in Verbindung gestandenen Hauses eine Beihilfe bewilligt."[1]

Im Sommer 1809 entstand das erwähnte kleine Tor, welches für die Bürger die erwünschte Verbindung zu den "Grabengärten" schuf, welche in den zugeschütteten Befestigungsgräben entstanden waren. 1830/31 wurde dann die "Erweiterung des Schülerthores" vorgenommen.[2] [3]

Lage und Grundriss des Bürgerturms sind im Straßenpflaster markiert.

Gebäude

Stadtansicht von Süden, ganz rechts der Bürgerturm, Kupferstich, Elias und heinrich van Lennep, um 1665, LLB: HV 7,5
Augustinerinnen-Kloster, Ansicht von Norden, ganz links der Bürgerturm am damaligen Ende der Schülerstraße, Federzeichnung, Johann Ludwig Knoch, um 1790, Repro: Ferdinand Düstersiek, LLB: HSA 6,502
Ähnlicher Stadtmauerturm in Lügde, um 1970, LLB: BA LUE-3-1

Durch einen Kupferstich der Brüder Elias und Heinrich van Lennep um 1665 und eine Federzeichnung des Archivrates Johann Ludwig Knoch, die etwa zwei Jahrzehnte vor dem Abbruch des Turms entstand, sind wir über das Aussehen des Turms grob unterrichtet. Danach handelte es sich um einen Rundturm mit spitzem Kegeldach und schmalen Fensteröffnungen im oberen Turmgeschoss. Einen Eindruck können auch die Stadtmauertürme in Lügde geben, die eine solche Form haben.

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

Magistrat der Stadt Detmold.

Literatur

  • Gerhard Peters, Baugeschichte der Stadt Detmold, in: Geschichte der Stadt Detmold, Detmold 1953, S. 182–225.
  • Otto Gaul (Bearb.), Stadt Detmold, mit einer geschichtlichen Einleitung von Erich Kittel und Beiträgen von Leo Nebelsiek, Peter Berghaus und Konrad Ullmann (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; 48, Teil I), Münster 1968.

Quellen

  • LAV NRW OWL, L 92 R / Lippische Rentkammer - Bausachen, Nr. 868: Abgebrochener Bürgerturm in der Schülerstaße in Detmold und sogenanntes Neues Tor, 1808.
  • LAV NRW OWL, D 72 Emmighausen: Tagebuch.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. LAV NRW OWL, D 72 Emmighausen: Tagebuch.
  2. Gerhard Peters, Baugeschichte der Stadt Detmold, in: Geschichte der Stadt Detmold, Detmold 1953, S. 182–225, hier S. 209.
  3. Otto Gaul (Bearb.), Stadt Detmold, mit einer geschichtlichen Einleitung von Erich Kittel und Beiträgen von Leo Nebelsiek, Peter Berghaus und Konrad Ullmann (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; 48, Teil I), Münster 1968, S. 384.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns