Unter der Wehme 9 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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}}Eine seit dem 17. Jahrhundert archivalisch nachgewiesene Hausstätte, Baujahr 1548 [i]. Alte Quartiersnummer C 112. Ehemalige Hausnummer 214. Die Hausstätte wurde ehemals als Wehmstraße Nr. 9 geführt.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>


==Geschichte==
==Geschichte==


Seit 1678 archivalisch nachgewiesene Hausstätte, lt. Wegemann 1660 erbaut.<ref>{{WegemannAlter1957}}.</ref>
Nach einer von Preuß überlieferten Inschrift 1548, also im Jahr nach dem großen Stadtbrand, erbaut.<ref>{{PreußAlterthümer1873}}.</ref> 1678 auch archivalisch nachgewiesen.


Das Haus brannte 1898 ab. Neubau noch im selben Jahr (Baugesuch vom 26. Juli 1898) nach Entwurf von Maurermeister W. Winter.<ref>Stadt Detmold, Bauregistratur.</ref> Im Oktober 1898 Umbau der straßenseitigen Stube zu einem Laden. Werkstatt im Hof.
Das Haus brannte 1898 ab. Neubau noch im selben Jahr (Baugesuch vom 26. Juli 1898) nach Entwurf von Maurermeister W. Winter.<ref>Stadt Detmold, Bauregistratur.</ref> Im Oktober 1898 Umbau der straßenseitigen Stube zu einem Laden. Werkstatt im Hof.
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Traufständiger zweigeschossiger Mauerwerksbau mit Kniestock, verputzt. Drei Fensterachsen mit Zwillingsfenstern im Obergeschoss, im Erdgeschoss links Tor mit Durchfahrt in den Hof, Mitteleingang, rechts Schaufenster. Profiliertes Stockwerksgesims, Traufgesims auf Konsolen.  
Traufständiger zweigeschossiger Mauerwerksbau mit Kniestock, verputzt. Drei Fensterachsen mit Zwillingsfenstern im Obergeschoss, im Erdgeschoss links Tor mit Durchfahrt in den Hof, Mitteleingang, rechts Schaufenster. Profiliertes Stockwerksgesims, Traufgesims auf Konsolen.  
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Werkstattgebäude parallel zum Vorderhaus, ebenfalls zweigeschossig mit Kniestock, Pultdach.
Werkstattgebäude parallel zum Vorderhaus, ebenfalls zweigeschossig mit Kniestock, Pultdach.


Vorgängerbau war eine breites giebelständiges Fachwerkhaus mit Utlucht links und Mitteldiele. Im Unterschied zu vielen Detmolder Häusern war das hohe Tor noch vorhanden und die Diele noch nicht zu einem Fluretagenhaus umgebaut.
Vorgängerbau war eine breites giebelständiges Fachwerkhaus mit Utlucht links und Mitteldiele. Im Unterschied zu vielen Detmolder Häusern war das hohe Tor noch vorhanden und die Diele noch nicht zu einem Fluretagenhaus umgebaut. Giebel ursprünglich zweifach weit vorgekragt, die untere Vorkragung im 18. Jh. durch Vorziehen der Wand darunter beseitigt. Utlucht ebenso im 18. Jh. vorgebaut.<ref>{{SprengerBürgerhäuser2024}}, S. 49.</ref>


==Inschriften==
==Inschriften==
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Über der Tür, 1873 von Hugo von Donop und Otto Preuß die Jahreszahl "1548" überliefert.<ref>LLB: 1 D 79.</ref> <ref>{{PreußAlterthümer1873}}, S. 22.</ref>


==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
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==Literatur==
==Literatur==
{{PreußAlterthümer1873}}, S. 22.
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==Quellen==
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[[Kategorie:Baudenkmal]]
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[[Kategorie: Inschrift in Detmold]]

Aktuelle Version vom 21. November 2024, 22:12 Uhr

Unter der Wehme 9 (Detmold)
OrtsteilDetmold (Kernstadt)
StraßeUnter der Wehme (Detmold)
Hausnummer9
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeDetmold
HausnummerC 112

Eine seit dem 17. Jahrhundert archivalisch nachgewiesene Hausstätte, Baujahr 1548 [i]. Alte Quartiersnummer C 112. Ehemalige Hausnummer 214. Die Hausstätte wurde ehemals als Wehmstraße Nr. 9 geführt.[1]

Geschichte

Nach einer von Preuß überlieferten Inschrift 1548, also im Jahr nach dem großen Stadtbrand, erbaut.[2] 1678 auch archivalisch nachgewiesen.

Das Haus brannte 1898 ab. Neubau noch im selben Jahr (Baugesuch vom 26. Juli 1898) nach Entwurf von Maurermeister W. Winter.[3] Im Oktober 1898 Umbau der straßenseitigen Stube zu einem Laden. Werkstatt im Hof.

Hier soll sich eine Freibankschlachterei befunden haben.

Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 25.2.2010, Nr. 663.

Gebäude

Unter der Wehme 9, 2012, Foto: Tsungam
Unter der Wehme 9, 1898, kurz vor dem Abbruch, Foto: Ferdinand Düstersiek, LLB: HSA 6, 380

Traufständiger zweigeschossiger Mauerwerksbau mit Kniestock, verputzt. Drei Fensterachsen mit Zwillingsfenstern im Obergeschoss, im Erdgeschoss links Tor mit Durchfahrt in den Hof, Mitteleingang, rechts Schaufenster. Profiliertes Stockwerksgesims, Traufgesims auf Konsolen.

Werkstattgebäude parallel zum Vorderhaus, ebenfalls zweigeschossig mit Kniestock, Pultdach.

Vorgängerbau war eine breites giebelständiges Fachwerkhaus mit Utlucht links und Mitteldiele. Im Unterschied zu vielen Detmolder Häusern war das hohe Tor noch vorhanden und die Diele noch nicht zu einem Fluretagenhaus umgebaut. Giebel ursprünglich zweifach weit vorgekragt, die untere Vorkragung im 18. Jh. durch Vorziehen der Wand darunter beseitigt. Utlucht ebenso im 18. Jh. vorgebaut.[4]

Inschriften

Unter der Wehme 11, Zeichnung der Inschrift von 1548, Hugo von Donop, 1873, LLB: 1 D 79

Über der Tür, 1873 von Hugo von Donop und Otto Preuß die Jahreszahl "1548" überliefert.[5] [6]

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1678, Hans Christoph Vollmar, Stadtmusikus.[7]

1692, Erben des Hermann Henr. Führing, Stadtmusikus.[8]

1746, Jacob Röhne, Musikant.[9]

1758, Anton Detering, Hoftischler.[10]

1759, Joh. Christoph Köller, Kutscher.[11]

1783, Schelp, Stadtmusikus.[12]

1797, Erben des Joh. Konrad Grote, Schuster.[13]

1871 (Adressbuch) Heinrich Grote, Camerarius.

1884 (Adressbuch) Heinrich Grote, Camerarius a. D.; Wilhelm Grote, Schuhmacher.

1887 (Adressbuch) Grote, Witwe; Wilhelm Grote, Schuhmacher.

1891 (Adressbuch) Eigentümer: Kate, Metzgermeister (wohnt Bruchstraße 22); Bewohner*innen: Gast, Malermeister; Kate, Arbeiterin.

1894 (Adressbuch) Ed. Ratagewsky, Stellmachermeister; Wilhelmine Plöger, Witwe, Wäscherin; Hermann Kruse, Arbeiter.

1897 (Adressbuch) Ed. Ratajewski, Stellmacher; Heinrich Sporleder, Handelsmann.

1901 (Adressbuch) Eduard Ratajewski, Stellmacher; Hermann Dinger, Schneider; Gustav Kater, Arbeiter; Albert Peters, Kaufmann; Karl Sandmann, Klempner.

1904 (Adressbuch) Eduard Ratajewski, Stellmacher; Martha Klemming, Plätterin; Anton Schlingplässer, Arbeiter; Louis Schmieding, Arbeiter; Minna Schnittger, Plätterin.

1909 (Adressbuch) Eigentümer*in: S. Stein; Bewohner*innen: Heißenberg, Schlachtermeister; Hüls, Ehefrau; Keeb, Arbeiterin; Klein, Bildhauer; König, Schneider.

1912 (Adressbuch) Heißenberg, Metzgermeister; Henkel, Maler; Keeb, Witwe; Keeb, Arbeiter; Luttmann, Schneider; Focke, Witwe, Focke, Hausdiener; Focke, Fräulein.

1914 (Adressbuch) E. Heißenberg, Schlachtermeister; Conrad Heißenberg, Privatier; Davod Strube, Rentner; Elise Strube, Fräulein; Theodor Heißenberg, Maler; Minna Beckmann geb. Schnüll.

1916 (Adressbuch) E. Heißenberg, Schlachtermeister; Theodor Heißenberg, Maler; Berta Jung, Scheuerfrau; Karl Elendt, Arbeiter.

1918 (Adressbuch) E. Heißenberg, Schlachtermeister; Marie Heißenberg, Bürogehilfin; Fr. Berkenkamp, Bremser; Heinrich Hemmelmann, Arbeiter; Fritz Lükermann, Kutscher; Minna Schaub, Witwe.

1920 (Adressbuch) E. Heißenberg, Schlachtermeister; Carl Mauelshagen, Arbeiter; Fritz Lükermann, Kutscher; Minna Schaub, Witwe.

1923 (Adressbuch) E. Heißenberg, Schlachtermeister; Gustav Etgeton, Sanitäts-Feldwebel; Hermann Richter, Maschinenarbeiter; Carl Mauelshagen, Arbeiter; Bernhard Schierenberg, Metzger.

1925 (Adressbuch) E. Heißenberg, Schlachtermeister; Gustav Etgeton, Sanitäts-Feldwebel; Hermann Richter, Maschinenarbeiter; Carl Mauelshagen, Arbeiter.

1926 (Adressbuch) E. Heißenberg, Schlachtermeister; Gustav Etgeton, Militäranwärter; Hermann Richter, Maschinenarbeiter; Carl Mauelshagen, Arbeiter.

Literatur

Otto Preuß, Die baulichen Alterthümer des Lippischen Landes, Detmold 1873, S. 22.

Michael Sprenger, Detmolder Bürgerhäuser. Zur Baugeschichte einer kleinen Residenzstadt vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Petersberg 2024, S. 49.

Quellen

StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.

StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 5, 213.

StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 9.

StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 6, 292,276,522,274,301,619.

StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 7-8, 486

Weblinks

Einzelnachweise

  1. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  2. Otto Preuß, Die baulichen Alterthümer des Lippischen Landes, Detmold 1873.
  3. Stadt Detmold, Bauregistratur.
  4. Michael Sprenger, Detmolder Bürgerhäuser. Zur Baugeschichte einer kleinen Residenzstadt vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Petersberg 2024, S. 49.
  5. LLB: 1 D 79.
  6. Otto Preuß, Die baulichen Alterthümer des Lippischen Landes, Detmold 1873, S. 22.
  7. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  8. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  9. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  10. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  11. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  12. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  13. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns, Nils Lienenlüke