Denkmalstraße 116 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 21. November 2024, 21:00 Uhr
Denkmalstraße 116 (Heiligenkirchen) | |
---|---|
Ortsteil | Heiligenkirchen |
Straße | Denkmalstraße (Heiligenkirchen) |
Hausnummer | 116 |
Karte | |
Adressbuch von 1901 | |
Gemeinde | Heiligenkirchen |
Hausnummer | 045 |
1862 gegründete Hausstätte, ehem. Heiligenkirchen Nr. 45.
Geschichte
Auf der Wittenkuhle hatte Kolon Möller Nr. 22 1861 auf einer 2 Scheffelsaat großen Parzelle einen Kotten erbaut und vermietet. 1862 verkaufte er diesen an Johan Cord Strunkmann aus Heiligenkirchen für 900 rt. 300 rt zahlte Strunkmann an Kaufmann Husemann und 200 an Obergerichtsrat Rosen in Detmold, bei denen Möller verschuldet war.[1] Strunkmann war 25 ½ Jahre alt, ledig, hatte kein Vermögen, war gesund und rüstig und wollte durch seine Arbeit die Zinsen decken. Er lebte mit seinen Eltern in einem Haushalt und hatte sich zum Kauf entschlossen, da es schwierig sei, eine angemessene Wohnung zu finden. Vorerst konnte er das Haus nicht beziehen, da er den Mietkontrakt einzuhalten hatte.
Der Bau war allerdings von Möller ungenehmigt errichtet worden, weshalb am 8.3.1862 zunächst die Nachbarn und Vorsteher Wendt auf das Amt geladen wurden, um zu erklären, ob sie gegen die Errichtung der Neuwohnerstätte Einwände hätten, was nicht der Fall war. Möller wurde wegen des ungenehmigten Hausbaus am 11.3.1862 vorgeladen und erklärte, er habe nicht zur Gründung einer Neuwohnerstätte sondern für seine Landwirtschaft gebaut und ursprünglich auch nicht vorgehabt, den Neubau zu verkaufen. Daher glaube er nicht, gegen die Verordnung vom 12.1.1830 verstoßen zu haben. Das wurde vom Amt jedoch nicht anerkannt, da er das Haus vor dem Verkauf schon vermietet hatte, es also schon als Kotten genutzt wurde. Ihm wurde daher eine Geldstrafe auferlegt. Der Bau war damit im Nachhinein genehmigt und wurde als Neuwohnerstätte Nr. 45 ins Salbuch eingetragen.[2]
Schon 1863 verkaufte Strunkmann diese Stätte wieder, und zwar an August Hunold aus Heidenoldendorf.[3] Das Haus blieb dann in Besitz der Familie Hunold.
Gebäude
Ein Wohnhaus, nach 1894 Anbau. Ein bestehendes Backhaus wurde zu einem Schuppen umgenutzt.[4]
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1861 Möller (Eigentümer), vermietet.
1862 Johann Cord Strunkmann (Eigentümer), vermietet. Johann Cord Strunkmann aus Heiligenkirchen Nr. 20 verkauft 1863 an August Hunold aus Heidenoldendorf, seinen Schwager (Heirat mit Karoline Strunkmann). Strunkmann verzog nach dem Verkauf der Stätte nach Heidenoldendorf.[5]
1863 August Hunold.
1880 (Urkataster) Hunolte.
1886 (Salbuch 1854) Witwe Caroline Hunold.
1894 (Brandkataster) A. Hunold.
1901 (Adressbuch) Ziegelmeister August Hunold; Witwe Karoline Hunold.
1919 (Volkszählung) Alwine Hunold mit Sohn Ernst und Tochter Toni.
1926 (Adressbuch) Ziegelmeister August Hunold.
Literatur
Quellen
LAV NRW OWL, L 101 C I Lippische Salbücher und Katasterbücher, 1854, Nr. 55.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Fach 30 Nr. 8, Band VI, 60, 61: Landverkauf vom Kolonat Möller Nr. 22 an den bisherigen Einlieger Johann Cord Strunkmann zu Heiligenkirchen zur Errichtung einer Neuwohnerstätte, 1862.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Fach 30 Nr. 8, Band V, 63: Verkauf der Stätte Strunkmann Nr. 45 an August Hunold in Heidenoldendorf, 1863.
LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960.
LAV NRW OWL, L 79 (Lippische Regierung (Jüngere Registratur)), Nr. 5257: Volkszählung 1919.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. V, 60 u. 61.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I Lippische Salbücher und Katasterbücher, 1854, Nr. 55.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. V, 63
- ↑ LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960.
- ↑ Auskunft von Dr. Nicolas Rügge.