Ellernbruchweg 3 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 21. November 2024, 20:40 Uhr
Ellernbruchweg 3 (Heiligenkirchen) | |
---|---|
Ortsteil | Heiligenkirchen |
Straße | Ellernbruchweg (Heiligenkirchen) |
Hausnummer | 3 |
Karte | |
Adressbuch von 1901 | |
Gemeinde | Heiligenkirchen |
Hausnummer | 022 |
Vor 1688 gegründete Hausstätte, ehemals Heiligenkirchen Nr. 22.
Geschichte
1688 wird in einem Eheprotokoll erstmals eine Müllersche Kötterstelle erwähnt. Jürgen Henrich weil. Hieronymus Müllers von Heiligenkirchen nachgelassener Sohn tritt zur Ehe mit Anna Margaretha, weiland Johan Middeken daselbst hinterbliebene eheliche Tochter. Sie zieht zu ihm auf seine "Kohtstedte" und verbessert solche mit 20 rt. [1]
Im Salbuch 1721 wird Simon Henrich Möller zunächst als Kleinkötter klassifiziert, später in Hoppenplöcker geändert.[2] Er war der Landesherrschaft leibeigen, besaß sein Gut von dieser meierstättisch, gab Weinkauf und Sterbfall. Die Stätte bestand aus einem Wohnhaus und einem kleinen, mit Obstbäumen bepflanzten Hof sowie einem 4 Metzen 2 3/4 Quadratruten großen Garten beim Haus, der ebenfalls mit Obstbäumen bepflanzt war. Folgende Lasten zugunsten der Landesherrschaft ruhten auf der Stätte: 9 Groschen Burgfestschatz, 3 Pfennige Hofgerichtschatz sowie drei Tage Handburgfest. Zu Michaeli und Pfingsten zahlte Möller Kuhgeld nach der Anzahl seines Viehs. Außerdem hatte er 1 Groschen 3 Pfennige und drei Eier jährlich an den Küster in Heiligenkirchen abzugeben.
Im Salbuch 1782 wird der Besitz des Straßenkötters Cord Möller mit ½ Metze Hofraum, einem Wohnhaus, einem Garten und zwei Stücken Land angegeben, welches er von Dierksmeier in Berlebeck und Wantrup Nr. 1 gekauft hat.[3]
1788 genehmigt die Rentkammer die Abtretung der Stätte von Straßenkötter Christian Möller Nr. 22 an Johann Berend Möller von der Stätte Nr. 21 und dessen verlobte Braut Anna Katherina Ilsabein Centen.[4]
1836 konnte Möller weiteres Land von Dierksmeier erwerben, gab aber 1838 wiederum Land an Köllermeier ab.
1855 wird der Exkolon Heinrich Siesenop zu Hardemissen/Amt Hohenhausen für 875 rt neuer Besitzer der Stätte Nr. 22.[5]
1862 wurde ein Grundstück auf der Wittenkuhle mit einem darauf erbauten Wohnhaus an den bisherigen Einlieger J. C. Strunkmann zur Anlegung der Stätte Nr. 45 verkauft.
Gebäude
Vierständer-Fachwerkbau, 8 Fache lang.
Inschrift
JOHANN CORD MÖLLER UND ANNA ELISABETH DANH. AN GOTTES SEEGEN IST ALLES GELEGEN DEN 30TEN OCT 1799 M. PLÖGER
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1688 Jürgen Henrich Müller und Anna Margaretha geb. Middeken.
1769 (Volkszählung) Cord Möller und Frau, 1 Sohn über, 2 unter 10 Jahre, 1 Tochter unter 10, 2 Kühe; Leibzüchterin Möller; Einliegerin Haberbeck mit 1 Sohn unter 10 Jahren.
11.8.1770 (Ehevertrag) Johann Hermann Möller Witwer und Hoppenplöcker Nr. 22 zu Heiligenkirchen schreitet zur zweiten Ehe mit Annen Ilsabein, weil. Herm Henrich Drögen Einlieger zu Lieme ehel. Tochter. Die Braut kommt zu ihm auf seine Stätte, und lässt nichts verschreiben. Der Bräutigam hat aus erster Ehe 3 Kinder, wovon der älteste und Anerbe Conrad 12 Jahre alt ist. Nach 14 Jahren ziehen die Eheleute daher auf die Leibzucht, bestehend aus der Mitwohnung im Haus und eine kleine Metze im Garten und dem dritten Teil vom Obst. [6]
1776 (Volks- und Viehzählung) Christian Möller mit Frau, 2 weibl. Verwandte, spinnt, 1 Kuh.
1788 Die Rentkammer genehmigt die Abtretung der Stätte von Straßenkötter Christian Möller Nr. 22 an Johann Berend Möller von der Stätte Nr. 21 und dessen verlobter Braut Anna Katherina Ilsabein Centen.[7]
1791 (Kirchenbuch) Cord Herm Möller, Witwer und Straßenkötter in Heiligenkirchen vorm Schlinge, heiratet 17.1. Friederike Witten aus Berlebeck.
1799 Johann Cord Möller und Anna Elisabeth Danhäuser (i).
1804 (Kirchenbuch) Cord Herm Möllers Tochter Amalie heiratet am 9.9.1804.
1834 (Kirchenbuch) Cord Herm Möller nachgel. Tochter Wilhelmine heiratet am 26.10.1834.
1821 bis 1823 hatte Isaak Exames in der Möllerschen Stätte das Pottaschebrennen gewerblich ausgeübt und kaufte dann die Stätte Nr. 24.
1824 (Kirchenbuch) Simon Heinrich Möller (geb. 8.6.1793), ehel. Sohn des Johann Cord Möller, Straßenkötter in Heiligenkirchen Nr. 22 heiratet am 30.5.1824 Friederike Charlotte weil. Neuwohners Friedrich Möller Nr. 22 auf dem Kröppelfelde Bauerschaft Spork ehel. nachgel. Tochter (8.12.1799–29.10.1870).
1826 Leibzüchter Cord Möller.
1838 (Kirchenbuch) Johann Jobst Friedrich Konrad Möller (12.2.1808–21.3.1900), weiland Straßenkötters Johann Cord Möller Nr. 22 zu Heiligenkirchen ehel. Sohn heiratet 9.3.1838 Catharine (26.6.1812–15.8.1842), weiland Einliegers Simon Fricke zu Berlebeck ehel. nachgebliebene Tochter.
1854 Möller.
1855 Heinrich Siesenop aus Hardemissen/Amt Hohenhausen ist neuer Besitzer der Stätte.[8]
1880 (Urkataster) Siesenop.
1882 Umschreibung auf Heinrich Siesenop.[9]
1894 (Brandkataster) H[einrich]. Siesenop.
1901 (Adressbuch) Maurer Heinrich Siesenop; Witwe Minna Siesenop.
1926 (Adressbuch) Ziegler Heinrich Siesenop; Witwe Luise Siesenop.
Quellen
LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24: Salbuch 1721/23.
LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 39: Salbuch 1782.
LAV NRW OWL, L 92 T 1 / Lippische Rentkammer - Kolonate, Nr. 399: Möller, Straßenkötterstätte Heiligenkirchen Nr. 22, 1775-1800.
LAV NRW OWL, L 92 T 1 / Lippische Rentkammer - Kolonate, Nr. 404: Möller, Straßenkötter Heiligenkirchen Nr. 22 (Landkauf von Dierksmeyer, Berlebeck Nr. 7 ), 1804.
LAV NRW OWL, L 92 T 1 / Lippische Rentkammer - Kolonate, Nr. 491: Dierksmeier, Berlebeck Nr. 7 (Landverkauf an Conrad Möller; Heiligenkirchen Nr. 22 zur Anlegung einer Neuwohnerstätte und an Neuwohner Fricke, Berlebeck Nr. 87), 1826-1836.
LAV NRW OWL, L 93 / Lippische Forstverwaltung und Forstgericht, Nr. A Tit. 223 Nr. 12: Absteinung der Grotenburg von dem Garten des Kolons Möller Nr. 22 zu Heiligenkirchen, 1828
LAV NRW OWL, L 93 / Lippische Forstverwaltung und Forstgericht, Nr. A Tit. 51 Nr. 9: Unentgeltliche Ausweisung eines Forstgrundes für den Kolon Cord Möller vor dem Schlinge, Nr. 22 der Bauerschaft Heiligenkirchen, 1828.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Heiligenkirchen, Band 1, 5.) Abtretung des Möllerschen Kolonats Nr. 22 an Johann Bernd Möller, 1788.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 2 - Band III: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Berlebeck, Band 3, 55b.) Der Verkauf einiger Ländereien vom Dierksmeierschen Kolonat Nr. 7 zu Berlebeck an Conrad Möller, Kolon Möller Nr. 22 zu Heiligenkirchen und Neuwohner Simon Fricke Nr. 87 zu Berlebeck, o. D.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band IV: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Heiligenkirchen, Band 4, 54.) Verkauf der Stätte Möller Nr. 22, 1855.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band V: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Heiligenkirchen, Band 5, 60.) Landverkauf vom Kolonat Möller Nr. 22 an Johann Cord Strunkmann zu Heiligenkirchen zur Errichtung einer Neuwohnerstätte, 1862
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 2 - Band VII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Berlebeck, Band 7, 129: Verkauf von Grundstücken vom Dierksmeierschen Kolonat Nr. 7 zu Berlebeck an den Kolon Feld Nr. 21, Dirks Nr. 68, Möller Nr. 21 und Nr. 22, Strunkmann, Heiligenkirchen Nr. 20, Einlieger Friedrich Möller, Berlebeck und Chr. Plaß, Heiligenkirchen, 1857.
LAV NRW OWL, L 108 A Detmold Nr. 135 u. 139.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 A Detmold Nr. 135.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I, Nr. 39, Salbuch 1782.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. I, 5.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. IV.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 139.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. I, 5.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. IV.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 31.
- ↑ LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960.