Ellernbruchweg 21 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen
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Vor 1782 gegründet, ehem. | {{Hausstätte info | ||
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Vor 1782 gegründet, ehem. Berlebeck Nr. 7, ab 1935 Heiligenkirchen Nr. 215. | |||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Im Salbuch 1782 wurde unter Berlebeck Nr. 7 Diederichsmeyer vorm Schlinge als Mittelkötter eingetragen:<ref> LAV NRW OWL, L 101 C I, Nr. 39, Salbuch 1782, S. 216–218. </ref> "Nro. 7. Diederichsmeyer vorm Schlinge, ein Mittelkötter / Ist der gnädigsten Landes-Herrschaft Leibeigen, und gibt an Höchstdieselbe Weinkauf und Sterbfall. / Besitzt I. einen Hoff im Zuschlage mit Obstbäumen besetzt, 4 Sch 4 ½ M ( 2 rt) / II. an Gebäuden / 1. ein Wohnhaus / 2. eine Leibzucht (zus. 5 rt 6 gr) / 3. einen Schoppen / 4. ein klein Backhauß / III. einen Garten vorm Hofe ist mit Obstbäumen besezt 2 Sch 3 M (1 rt 35 gr) / IV. an Ländereyen ... / V. an Wiesen ... / VI. an Huden ... / VII. an Holtzungen ... / VIII. gemeinheits Nutzung ... / Praestirt I. an Gnädigste Landesherrschaft / a) Jahrschatz als / 1) Burgfestschatz 1 rt 9 gr / 2) Hofgerichtsteuer 3 gr / 3) Sommerschatz 2 gr 1 ½ d / 4) Winterschatz 2 gr 1 ½ d / b) ein Mahlschwein jetzo 5 rt / c) 3 Rauchhüner / d) 20 Eyer / e) Zum Mahlkuhgelde pro quota / f) Pacht 5 Scheffel Haber aus seinen Hude Kämpen / g) Dienste / 3 Burgfeste mit der Hand / 104 Handdienste nach der Meyerey Johannettenthal / 1 Tag in der Sichterwiese zu mehen / ohnbestimmte Wildfuhren und Extrafuhren / II. Dem geistlichen in Heiligenkirchen / 1) dem Herrn Prediger mit seinem Zuspänner Mahlmann [später: Sprenger] jährlich einen Ausspann zu Strecken oder zu Pflügen / ums andere Jahr eine Holtzfuhr ums 4te Jahr einen Ausspann zur Düngung / 2) dem Küster 2 Metzen Rocken und 6 Eyer." | Im Salbuch 1782 wurde unter Berlebeck Nr. 7 Diederichsmeyer vorm Schlinge als Mittelkötter eingetragen:<ref> LAV NRW OWL, L 101 C I, Nr. 39, Salbuch 1782, S. 216–218. </ref> "Nro. 7. Diederichsmeyer vorm Schlinge, ein Mittelkötter / Ist der gnädigsten Landes-Herrschaft Leibeigen, und gibt an Höchstdieselbe [[Weinkauf]] und [[Sterbfall]]. / Besitzt I. einen Hoff im Zuschlage mit Obstbäumen besetzt, 4 Sch 4 ½ M ( 2 rt) / II. an Gebäuden / 1. ein Wohnhaus / 2. eine Leibzucht (zus. 5 rt 6 gr) / 3. einen Schoppen / 4. ein klein Backhauß / III. einen Garten vorm Hofe ist mit Obstbäumen besezt 2 Sch 3 M (1 rt 35 gr) / IV. an Ländereyen ... / V. an Wiesen ... / VI. an Huden ... / VII. an Holtzungen ... / VIII. gemeinheits Nutzung ... / Praestirt I. an Gnädigste Landesherrschaft / a) Jahrschatz als / 1) Burgfestschatz 1 rt 9 gr / 2) Hofgerichtsteuer 3 gr / 3) Sommerschatz 2 gr 1 ½ d / 4) Winterschatz 2 gr 1 ½ d / b) ein Mahlschwein jetzo 5 rt / c) 3 Rauchhüner / d) 20 Eyer / e) Zum Mahlkuhgelde pro quota / f) Pacht 5 Scheffel Haber aus seinen Hude Kämpen / g) Dienste / 3 Burgfeste mit der Hand / 104 Handdienste nach der Meyerey Johannettenthal / 1 Tag in der Sichterwiese zu mehen / ohnbestimmte Wildfuhren und Extrafuhren / II. Dem geistlichen in Heiligenkirchen / 1) dem Herrn Prediger mit seinem Zuspänner Mahlmann [später: Sprenger] jährlich einen Ausspann zu Strecken oder zu Pflügen / ums andere Jahr eine Holtzfuhr ums 4te Jahr einen Ausspann zur Düngung / 2) dem Küster 2 Metzen Rocken und 6 Eyer." | ||
Im folgenden Salbuch<ref> LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 45, S. 301–308. </ref> heißt es 1846: "Dieses Colonat ist abermals parcellirt und theilweise an folgende Colonen verkauft nämlich an: Hahmeier Nr. 110, Neues Feld Nr. 111, Dircks Nr. 103, Möller Nr. 89, Möller Nr. 21 zu Heiligenkirchen. Das ganze Colonat ist neu vermessen und der verblienene Rest pag. 674 neu eingetragen. Dort ist Dierksmeier nur noch als Kleinkötter klassifiziert, besitzt einen Hof im Zuschlage mit Obstbäumen besetzt, an Gebäuden ein Wohnhaus und ein kleines Backhaus, Gartenland vorm Hofe, Ländereien, Gemeinheitsnutzen. Die Leibzucht und der Schoppen wurden nicht mehr erwähnt. | Im folgenden Salbuch<ref> LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 45, S. 301–308. </ref> heißt es 1846: "Dieses Colonat ist abermals parcellirt und theilweise an folgende Colonen verkauft nämlich an: Hahmeier Nr. 110, Neues Feld Nr. 111, Dircks Nr. 103, Möller Nr. 89, Möller Nr. 21 zu Heiligenkirchen. Das ganze Colonat ist neu vermessen und der verblienene Rest pag. 674 neu eingetragen. Dort ist Dierksmeier nur noch als Kleinkötter klassifiziert, besitzt einen Hof im Zuschlage mit Obstbäumen besetzt, an Gebäuden ein Wohnhaus und ein kleines Backhaus, Gartenland vorm Hofe, Ländereien, Gemeinheitsnutzen. Die Leibzucht und der Schoppen wurden nicht mehr erwähnt. | ||
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1867 wurde das Kolonat auf Tölle Nr. 66 zu Wiembeck übertragen.<ref> LAV NRW OWL, L 101 C I Lippische Salbücher und Katasterbücher, 1854, Nr. 55, S. 2690 und 3039. </ref> Bis 1876 wurden die meisten Ländereien, Hude, Gehölze usw. veräußert. Den Resthof kaufte der Kaufmann [http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=dtm-201 Gerson Michaelis Jena], [[Lange Straße 53 (Detmold)|Lange Straße 53]] in Detmold. An Gebäuden war nur noch das Wohnhaus vorhanden, das kleine Backhaus nicht mehr. | 1867 wurde das Kolonat auf Tölle Nr. 66 zu Wiembeck übertragen.<ref> LAV NRW OWL, L 101 C I Lippische Salbücher und Katasterbücher, 1854, Nr. 55, S. 2690 und 3039. </ref> Bis 1876 wurden die meisten Ländereien, Hude, Gehölze usw. veräußert. Den Resthof kaufte der Kaufmann [http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=dtm-201 Gerson Michaelis Jena], [[Lange Straße 53 (Detmold)|Lange Straße 53]] in Detmold. An Gebäuden war nur noch das Wohnhaus vorhanden, das kleine Backhaus nicht mehr. | ||
Von Michaelis Jena ging es noch im selben Jahr an den Nachbarn [[Ellernbruchweg 23 (Heiligenkirchen)|Carl Gerke]].<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Fach 30 Nr. 2 - Bd. IX, 192. </ref> Das Brandkataster verzeichnet 1904 hingegen noch die Geschwister Michaelis Jena als Eigentümer. | Von Michaelis Jena ging es noch im selben Jahr an den Nachbarn [[Ellernbruchweg 23 (Heiligenkirchen)|Carl Gerke]].<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Fach 30 Nr. 2 - Bd. IX, 192. </ref> Das Brandkataster verzeichnet 1904 hingegen noch die Geschwister Michaelis Jena als Eigentümer, gefolgt von Heinrich Brüning und darauf Simon Brüning.<ref> LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960, S. 26.</ref> | ||
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==Quellen== | ==Quellen== | ||
LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 39: Salbuch 1782. | |||
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Aktuelle Version vom 21. November 2024, 20:07 Uhr
Ellernbruchweg 21 (Heiligenkirchen) | |
---|---|
Ortsteil | Heiligenkirchen |
Straße | Ellernbruchweg (Heiligenkirchen) |
Hausnummer | 21 |
Karte | |
Adressbuch von 1901 | |
Gemeinde | Berlebeck |
Hausnummer | 007 |
Vor 1782 gegründet, ehem. Berlebeck Nr. 7, ab 1935 Heiligenkirchen Nr. 215.
Geschichte
Im Salbuch 1782 wurde unter Berlebeck Nr. 7 Diederichsmeyer vorm Schlinge als Mittelkötter eingetragen:[1] "Nro. 7. Diederichsmeyer vorm Schlinge, ein Mittelkötter / Ist der gnädigsten Landes-Herrschaft Leibeigen, und gibt an Höchstdieselbe Weinkauf und Sterbfall. / Besitzt I. einen Hoff im Zuschlage mit Obstbäumen besetzt, 4 Sch 4 ½ M ( 2 rt) / II. an Gebäuden / 1. ein Wohnhaus / 2. eine Leibzucht (zus. 5 rt 6 gr) / 3. einen Schoppen / 4. ein klein Backhauß / III. einen Garten vorm Hofe ist mit Obstbäumen besezt 2 Sch 3 M (1 rt 35 gr) / IV. an Ländereyen ... / V. an Wiesen ... / VI. an Huden ... / VII. an Holtzungen ... / VIII. gemeinheits Nutzung ... / Praestirt I. an Gnädigste Landesherrschaft / a) Jahrschatz als / 1) Burgfestschatz 1 rt 9 gr / 2) Hofgerichtsteuer 3 gr / 3) Sommerschatz 2 gr 1 ½ d / 4) Winterschatz 2 gr 1 ½ d / b) ein Mahlschwein jetzo 5 rt / c) 3 Rauchhüner / d) 20 Eyer / e) Zum Mahlkuhgelde pro quota / f) Pacht 5 Scheffel Haber aus seinen Hude Kämpen / g) Dienste / 3 Burgfeste mit der Hand / 104 Handdienste nach der Meyerey Johannettenthal / 1 Tag in der Sichterwiese zu mehen / ohnbestimmte Wildfuhren und Extrafuhren / II. Dem geistlichen in Heiligenkirchen / 1) dem Herrn Prediger mit seinem Zuspänner Mahlmann [später: Sprenger] jährlich einen Ausspann zu Strecken oder zu Pflügen / ums andere Jahr eine Holtzfuhr ums 4te Jahr einen Ausspann zur Düngung / 2) dem Küster 2 Metzen Rocken und 6 Eyer."
Im folgenden Salbuch[2] heißt es 1846: "Dieses Colonat ist abermals parcellirt und theilweise an folgende Colonen verkauft nämlich an: Hahmeier Nr. 110, Neues Feld Nr. 111, Dircks Nr. 103, Möller Nr. 89, Möller Nr. 21 zu Heiligenkirchen. Das ganze Colonat ist neu vermessen und der verblienene Rest pag. 674 neu eingetragen. Dort ist Dierksmeier nur noch als Kleinkötter klassifiziert, besitzt einen Hof im Zuschlage mit Obstbäumen besetzt, an Gebäuden ein Wohnhaus und ein kleines Backhaus, Gartenland vorm Hofe, Ländereien, Gemeinheitsnutzen. Die Leibzucht und der Schoppen wurden nicht mehr erwähnt.
1867 wurde das Kolonat auf Tölle Nr. 66 zu Wiembeck übertragen.[3] Bis 1876 wurden die meisten Ländereien, Hude, Gehölze usw. veräußert. Den Resthof kaufte der Kaufmann Gerson Michaelis Jena, Lange Straße 53 in Detmold. An Gebäuden war nur noch das Wohnhaus vorhanden, das kleine Backhaus nicht mehr.
Von Michaelis Jena ging es noch im selben Jahr an den Nachbarn Carl Gerke.[4] Das Brandkataster verzeichnet 1904 hingegen noch die Geschwister Michaelis Jena als Eigentümer, gefolgt von Heinrich Brüning und darauf Simon Brüning.[5]
Gebäude
1782 bestanden Haupthaus, Leibzuchtgebäude, Schoppen und Backhaus.
1904 wurde ein Wohnhaus in das Brandkataster eingetragen.
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1782 Diederichsmeyer vorm Schlinge
1867 an Tölle, Wiembeck Nr. 66.
1867 weiter an Gerson Michaelis-Jena, Kaufmann in Detmold. Dieser hatte 1869 auch das Kolonat Plass Nr. 122 angekauft, jedoch im Jahr darauf gleich wieder veräußert.[6]
1867 weiter an Carl Gerke.
Literatur
Quellen
LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 39: Salbuch 1782.
LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 45: Salbuch 1782.
LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 55: Salbuch 1854.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Fach 30 Nr. 2 - Bd. IX, 192.
LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I, Nr. 39, Salbuch 1782, S. 216–218.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 45, S. 301–308.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I Lippische Salbücher und Katasterbücher, 1854, Nr. 55, S. 2690 und 3039.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Fach 30 Nr. 2 - Bd. IX, 192.
- ↑ LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960, S. 26.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I Lippische Salbücher und Katasterbücher, 1854, Nr. 55, S. 3024.