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Fachwerk-Kötterhaus von 1661, Vierständerkonstruktion, Durchgangsdeelenhaus, Tor im Osten, auf dem Torriegel in Kerbschnitt die Inschrift: "WER GOT VERTRAVWET DER HAT WOL GEBAVWET ANNO DOMINI DEN 21 IVLIVS 1661 MEGER". Das Giebeldreieck darüber senkrecht verbrettert. Der Westgiebel massiv erneuert und verputzt. Schweinestall an der NW-Ecke (Salbuch 1782) auf der Flurkarte 1954 noch vermerkt, 1976 nicht mehr vorhanden. Das rechte (nördliche) Seitenschiff breiter und mit einer Tür im Ostgiebel. Beide Seitenschiffe mit je einem Schornstein, der im Norden nah am First, der im Süden offenbar jünger (schlanke 'russische Röhre'). Auf dem Urkataster von 1880 noch ein Stallvorbau an der Nordwestecke kartiert (daher die Türöffnung hier an der Giebelseite). | Fachwerk-Kötterhaus von 1661, Vierständerkonstruktion, Durchgangsdeelenhaus, Tor im Osten, auf dem Torriegel in Kerbschnitt die Inschrift: "WER GOT VERTRAVWET DER HAT WOL GEBAVWET ANNO DOMINI DEN 21 IVLIVS 1661 MEGER". Das Giebeldreieck darüber senkrecht verbrettert. Der Westgiebel massiv erneuert und verputzt. Schweinestall an der NW-Ecke (Salbuch 1782) auf der Flurkarte 1954 noch vermerkt, 1976 nicht mehr vorhanden. Das rechte (nördliche) Seitenschiff breiter und mit einer Tür im Ostgiebel. Beide Seitenschiffe mit je einem Schornstein, der im Norden nah am First, der im Süden offenbar jünger (schlanke 'russische Röhre'). Auf dem Urkataster von 1880 noch ein Stallvorbau an der Nordwestecke kartiert (daher die Türöffnung hier an der Giebelseite). | ||
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Aktuelle Version vom 21. November 2024, 20:03 Uhr
Denkmalstraße 27 (Heiligenkirchen) | |
---|---|
Ortsteil | Heiligenkirchen |
Straße | Denkmalstraße (Heiligenkirchen) |
Hausnummer | 27 |
Karte | |
Adressbuch von 1901 | |
Gemeinde | Heiligenkirchen |
Hausnummer | 014 |
Dies war die ehemalige Stätte Brinkbernd, Heiligenkirchen Nr. 14, die zwischen 1618 und 1648, also im Dreißigjährigen Krieg, gegründet wurde. Das zuletzt vorhandene Fachwerkhaus wurde 1661 [i] erbaut.
Geschichte
Erstmals 1648, noch nicht 1618, in der Volkszählungsliste belegt. 1721 im Salbuch als Besitz des Hoppenplöckers Johan Berendt Brinck. Er ist gräflicher Herrschaft leibeigen, besitzt sein Gut von dieser meierstättisch, gibt Weinkauf und Sterbfall. Er besitzt ein Wohnhaus mit einigen Bäumen umher, 1 Garten am Brink gelegen (1 Metze), 1 Garten bei dem Hause (2 Metzen), an Länderei 1 Strauch bei der Grotenburg 2 Scheffel, 1 Stück unter dem Hagenberge an Peters Brink belegen, 2 Scheffel 4 Metzen, von Cord Danneken gekauft laut Kaufkontrakt vom 23. Januar 1693 für 50 Reichstaler. Gesamter Grundbesitz 6 Scheffelsaat 1 Metze.[1] Bei der Volks- und Viehzählung 1769 besitzt der Hof 2 Kühe, 1776 sind es 2 Kühe und 2 Rinder.
Im Salbuch 1782 ist Brinkbernd alias Simon Hüppe als Straßenkötter aufgeführt. Er besitzt einen Hofraum (1 Metze), ein Wohnhaus und einen Schweinestall, zwei Gärten beim Hause und einen auf dem Brinke.[2]
1721 leistet Brinkbernd folgende Abgaben und Dienste an das Grafenhaus: 1 Scheffel 4 Metzen Hafer, 5 Eier, 3 Burgfesttage, Burgfestschatz 9 Groschen, Hofgerichtsschatz 3 Pfennig, Michaeli und Pfingsten Kuhgeld je nach Anzahl seines Viehs. An den Küster 1 Groschen 3 Pfennig, an die Kirche 1 1⁄2 Pfennig.[3]
Um 1976 wurde das Haus abgebrochen wegen des Ausbaus der Denkmalstraße, die bis dahin südlich unmittelbar am Haus vorbeiführte.
Gebäude
Fachwerk-Kötterhaus von 1661, Vierständerkonstruktion, Durchgangsdeelenhaus, Tor im Osten, auf dem Torriegel in Kerbschnitt die Inschrift: "WER GOT VERTRAVWET DER HAT WOL GEBAVWET ANNO DOMINI DEN 21 IVLIVS 1661 MEGER". Das Giebeldreieck darüber senkrecht verbrettert. Der Westgiebel massiv erneuert und verputzt. Schweinestall an der NW-Ecke (Salbuch 1782) auf der Flurkarte 1954 noch vermerkt, 1976 nicht mehr vorhanden. Das rechte (nördliche) Seitenschiff breiter und mit einer Tür im Ostgiebel. Beide Seitenschiffe mit je einem Schornstein, der im Norden nah am First, der im Süden offenbar jünger (schlanke 'russische Röhre'). Auf dem Urkataster von 1880 noch ein Stallvorbau an der Nordwestecke kartiert (daher die Türöffnung hier an der Giebelseite).
Auf dem Kamp von Brinkmann wurde 1880 die Stätte Nr. 82 Klöpping angelegt.
Inschriften
"WER GOT VERTRAVWET DER HAT WOL GEBAVWET ANNO DOMINI DEN 21 IVLIVS 1661 MEGER".
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1648 und 1678 (Volkszählung) Herman am Brincke, ein Hoppenplöcker, mit Frau und zwei Kindern, "hat ein wirckstol" (Webstuhl).
1690 (Kirchenbuch) starb Berend am Brincke, 55 Jahre alt. Am 21.4. begraben.
1692 (Kirchenbuch) starb Hans Christoph am Brincke, 25 Jahre alt. 29.1. begraben.
1692 (Kirchenbuch) Johan Berend Brinckman heiratete am 28.10. Catharina Margreta Cruels.
1700 (Kirchenbuch) starb ein Kind der beiden, am 27.10. begraben.
1715 (Kirchenbuch) Johann Bernhard Brinckmann heiratete am 1.11. Christina Peterß.
1721 (Salbuch) Johan Berendt Brinck.
1769 (Volkszählung) Brinckberend mit Frau und einem Sohn über 10 Jahre.
1776 (Volks- und Viehzählung) Johann Conrad Brinkmann und Frau, 1 Tochter, Soldat, 1 Leibzüchter, spinnt.
1782 (Salbuch) Brinkbernd alias Simon Hüppe.
12.10.1813 (Kirchenbuch) Wilhelm Brinkmann (6.11.1787–4.8.1852), ehel. Sohn des Straßenkötters Conrad Brinkmann, Heiligenkirchen Nr. 14, heiratete Amalie Hilker (11.11.1783–29.1.1850), weiland Ernst Hilker, Einlieger daselbst, nachgebliebene Tochter.
29.4.1814 (Kirchenbuch) Conrad Brinkmann (19.7.1778–20.12.1860), weiland Conrad Brinkmanns, Straßenkötter Nr. 14 zu Heiligenkirchen ehel. nachgelassener Sohn, heiratete Amalie, weiland Adolph Pulver, Hoppenplöcker Nr. 25 zu Berlebeck nachgebl. ehel. Tochter (8.6.1789–26.3.1859).
27.9.1818 (Kirchenbuch) Ferdinand Brinkmann (22.12.1781–8.8.1823), weyland Conrad Brinkmann, Straßenkötter Nr. 14 zu Heiligenkirchen ehel. nachgel. Sohn, ist durch Ankauf Besitzer der Hilkerschen Stätte Nr. 16 hierselbst, heiratete Friederike († 19.8.1829), des Johann Henrich Kerkmann, Straßenkötter Nr. 18 zu Brokhausen ehel. Tochter.
1828 (Volkszählung) 1 Wohnhaus, 1 Haushalt: Colon [Johann Hermann Adolf] Brinkmann mit Frau und Sohn unter 14 und 1 weiblicher Dienstbote.
14.11.1845 (Kirchenbuch) Wilhelm Konrad Adolf Brinkmann (6.4.1818–1.4.1897), ehel. Sohn des Straßenkötters Johann Hermann Adolf Brinkmann Nr. 14 zu Hk., heiratete Amalie Friederike Wilhelmine Sander (3.6.1816–31.7.1876), ehel. Tochter des Colon Simon Henrich Sander Nr. 13 zu Belle.
1854 (Salbuch) Nr. 14 Brinkbernd, Wohnhaus [Konrad Brinkmann und Amalie Friederike Wilhelmine geb. Sander].
1879 Umschreibung durch Kauf auf den Müller Karl Bunte.[4]
1887 (Salbuch 1854) Verkauf an den Ziegler Friedrich Schlink [auch: Schlingmann].
1894 Schlink, F[riedrich].
1901 (Adressbuch) Tagelöhner Fritz Schlingmann; Ziegler Paul Schöckel; Ziegler Heinrich Wiebusch.
1919 (Volkszählung) Maurer Fritz Albeke (Schlinks/Schlingmanns Schwiegersohn) mit Frau Marie, Söhne Friedrich, Hermann und Walter, Tochter Marie und Vater Friedrich Schlink, Tischler Otto Krause mit Frau Marie, den Söhnen Otto, Rudolf und Hugo, Tochter Marie.
1926 (Adressbuch) Maurer Fritz Albeke.
Literatur
Quellen
LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24, Salbuch 1721.
LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 39, Salbuch 1782.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. 7: Kaufkontrakt zwischen Kolon Bunte Nr. 14 und Ludwig Klöpping, 1879.
LAV NRW OWL, L 92 Z IV Nr. 33: Volkszählung Vogtei Falkenberg 1769.
LAV NRW OWL, L 92 Z IV Nr. 34: Volkszählung Amt Detmold 1828.
LAV NRW OWL, L 79 (Lippische Regierung (Jüngere Registratur)), Nr. 5257: Volkszählung 1919.
LLB, BATB-10-30, Friedrich Wilhelm Pahmeier, Fotografie Giebelansicht, 9.7.1970.
LLB, BATB-10-28, Friedrich Wilhelm Pahmeier, Fotografie Torbogen 9.7.1970.
Archiv Heimatverein Heiligenkirchen, anonym, Fotografie, Westseite, 1976.
Archiv Heimatverein Heiligenkirchen, anonym, Fotografie, Ostseite, 1976.