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Am Südhang 6 (Talle): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 21. November 2024, 19:27 Uhr

Am Südhang 6 (Talle)
OrtsteilTalle
StraßeAm Südhang (Talle)
Hausnummer6
Karte
© OpenStreetMap contributors
Adressbuch von 1901
GemeindeTalle
Hausnummer019

Die Stätte wurde bereits 1339 erwähnt. Sie lag östlich der Kirche und war unter der Hausnummer 19 verzeichnet.

Geschichte

Für den ehemals großen Hof findet man die Namen „Simon Dubber“, „Ober-Dubber“ oder „Krughof“. Der erste Nachweis für einen Krug findet sich mit Hans (Hannß) Strate für das Jahr 1535. Seiner Lage nach war der Krug ein typischer Kirchenkrug, der von den sonntäglichen Kirchgängern profitierte.

Der Krüger Herman Sake saß 1558 im Gefängnis.

Der Hof führte bis 1589 eine Krugwirtschaft, bis 1587 war er sogar der einzige Krug in Talle. Danach gingen die Krugrechte auf Hans Koch (Nr. 11) über. Den Hof mit dem früheren Krug bezeichnete man nun als Krughof.

Im Jahre 1599 wurde der derzeitige Besitzer Herman Dubber, der ehemalige Krüger, abgemeiert. Er verlor damit das Recht, den Hof weiter bewirtschaften zu dürfen. Die Ländereien des einst großen Hofes – ursprünglich mehr als 57 Morgen – gelangten in den Jahren 1603/04 größtenteils an zehn andere Kolonate. Bei der damaligen Nr. 19 verblieb nur ein kleiner Resthof von ca. 6 Morgen. Der Anerbe Herman Dubber, Sohn von Simon Dubber, durfte den Resthof aber erst Jahre später übernehmen. Der Hofname „Simon Dubber“ geht auf ihn als den ersten Kolon nach der Teilung zurück. Um 1636/37 forderte die Pest hier ebenfalls Opfer, zu denen vermutlich auch Simon Dubber und seine Frau zählten.

Simons Halbbruder Claus hatte bereits 1599 mit der Leibzucht des Krughofes eine neue Stätte angelegt (Nr. 20). Für die Bewohner beider Stätten – Nr. 19 und 20 – verwendete man neben deren Hofnamen noch über Jahre Ortsbezeichnungen wie „auf dem Krughof“.

1747 errichtete der derzeitige Besitzer Hermann Henrich Dubber (geb. Telgmann) ein neues Gebäude, das ihm später als Leibzucht dienen sollte. Im Jahre 1751 wollte er es an den schon lange ortsansässigen Juden Jacob vermieten, was der Pastor Erp-Brockhausen jedoch verhinderte. Er wendete ein, das Haus stehe so nahe an der Kirchenmauer, dass man dort alles hören könne, was in der Kirche vorgehe.

Der Zimmermann Hermann Henrich Dubbert oder Klocke, geb. Telgmann, baute sich im Laufe der Zeit noch ein zweites Haus. Zu diesem Zweck hatte ihm der Hellinghauser Schäfer Johan Henrich Rohrsen Gelder geliehen. Als Dubbert, der keine Erben hatte, die Stätte wegen seines Alters selbst nicht mehr weiterführen konnte, übertrug er sie für 100 Taler an Rohrsen. In dem Kaufbrief von 28.10.1774 ließ Dubbert sich selbst nicht nur Leibzuchtrechte einräumen, sondern vereinbarte zusätzlich, dass er mit seiner Frau weiterhin das Meierhaus bewohnen und Rohrsen die Leibzucht beziehen sollte.

Gebäude

Um 1598: Wohnhaus und Leibzucht.

Während des 30jährigen Krieges war das Wohnhaus von Simon Dubber durch Soldaten in Brand gesetzt worden und abgebrannt. Hinrich Klocke baute 1644 in neues Wohnhaus auf die verbrannte Stätte.

Zur Kleinkötterstätte gehörten 1721 ein Wohnhaus und ein kleines „Nebenhäusgen“.

1747: Wohnhaus, Leibzucht (1747 errichtet).

1824: Wohnhaus, Leibzucht (Straßenkötter).

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

  • 1507 (Landschatzregister) Cort Bogeman
  • 1510 (Landschatzregister) Cort Ovenhusen (Avenhausen)
  • 1515 (Salbuch) Hans Strate
  • 1540 Herman Sake

Der Krüger saß 1558 im Gefängnis.

  • 1565 Johann Kroger ( † 1573) ∞ NN
  • 1572 (Landschatzregister) Hannß Vaget (Vogt) († um 1577/78) ∞ I vor 1565 Alheit Sake († 1607/08)

sie ∞ II 1579 Herman Dubber (* Niederntalle, † nach 1609)

  • 1599 Nach einem Urteil vom 31.8.1599 wurde Hermann Dubber abgemeiert. Er durfte den nach 1603/04 verbleibenden Resthof weiterhin bewohnen durfte. Bewirtschaftet hat er den Hof aber wohl nicht. Im Jahre 1618 wurde auf der Stätte lediglich eine Kuh gehalten.
  • um 1625 Simon Dubber (Sohn von Hermann D., † um 1636) ∞ um 1618 NN († um 1636)
  • 1643/44 Anne Dubber(t), Talle (Tochter von Simon D., † 1677) ∞ um 1643/44 Hinrich Klocke, vom mittelsten Hof in Röntorf († 1656/57)

Hinrich Klocke fand 1644 eine verbrannte Stätte vor, auf die er ein neues Wohnhaus baute.

sie ∞ II 3.8.1662 Henrich Reme († 1690);

er ∞ II 1680 Margrete Schapers (Adolph)

Henrich Reme hatte als Leibzüchter nur eine Kammer auf dem Krughof bewohnt. Nach seinem Tod heiratete die Witwe Margarete Schapers oder Adolph den Krüger Dirich Sundermann und zog zu ihm nach Westorf.

  • 1674 Hans Klocke, Krughof (* 1642, Sohn von Anne Dubber und Hinrich Klocke, † 1715) ∞ 17.10.1669 Ilsaben Brandt, Pillenbruch
  • 1698 Hans Jürgen Klocke, Krughof (* 1671, Sohn von Hans. Kl., † nach 1747) ∞ 9.10.1698 Trinke aus den Schlehen († 1717)

er ∞ II 1717 Anna Elisabeth Schürmann

  • 1729/30 Trin Margret Klocke (* 1703, Tochter von Hans Jürgen Kl., † 1778) ∞ 1729/30 Hermann Henrich Telgman, Röntorf (* 1707, † 1784)

er (Leibzüchter) ∞ II 5.7.1778 Witwe Margretha Ilsabein Hanke aus Hohenhausen, geb. Lenninger aus Bentorf

  • 1774 Johann Henrich Rohrsen, Valdorf/Amt Vlotho († 1800) ∞  Anne Marie Cathrine Stock († 1828)
  • 1801 Johan Henrich Dubbert, Talle Nr. 19 ( * 1776, Sohn von Joh. Henrich Dubber modo Rohrsen, † 1841) ∞ 20.11.1801 Sophia Catrina Kaspohl, Lüdenhausen Nr. 52 († 1804)

er ∞ II 16.9.1804 Anna Sophia Mar. Amalie Kater, Talle Nr. 21 (* 1778, † 1833) er als Dubbert oder Jürgensmeier ∞ III 30.11.1834 Wilhelmine Sophie Weber, Langenholzhausen (* 1807, † 1841)

  • 1835 Cord Henrich Gottlieb Dubbert (* 1802, So. v. Johan Henrich D.) ∞ 16.10.1835 Friederike Conradine Reinke, Osterhagen Nr. 4 (* 1809, † 1865)
  • 1871 Friedrich Simon Dubbert (* 1841, Sohn von Cord Henrich Gottlieb D.) ∞ 23.6.1871 Louise Wilhelmine Möller, Solterwisch (Gem. Exter) Nr. 8 (* 1839)

er, Witwer ∞ II 3.11.1883 Luise Friederike Möller, Solterwisch (* 1850, Schwester der verst. Ehefrau)

  • 1911 (G) Gustav Dubbert, Kolon ∞  Anna Deppe

Literatur

Margit Lenniger (Hrsg.). Talle. Das Kirchdorf und seine Nachbarn Niederntalle, Röntorf und Osterhagen, Bielefeld/Norderstedt 2005

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise


Autor*innen

Margit Lenniger