Denkmalstraße 41 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen
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LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. IV, ohne Nr.: Dismembration der Stätte Peter Nr. 11 in Heiligenkirchen durch die Vormünder [Watermeier Nr. 2 und Rosemeier Nr. 11 Berlebeck] der Peterschen Minorennen 1852. | LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. IV, ohne Nr.: Dismembration der Stätte Peter Nr. 11 in Heiligenkirchen durch die Vormünder [Watermeier Nr. 2 und Rosemeier Nr. 11 Berlebeck] der Peterschen Minorennen 1852. | ||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8, Band VI, 83: Landverkauf von der Pfarre an Meier zu Wantrup Nr. 1 und Köllermeier Nr. 3, Dannhäuser Nr. 11, Hilker Nr. 33 und Rosemeier Nr. 11, 1873. | LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8, Band VI, 83: Landverkauf von der Pfarre an Meier zu Wantrup Nr. 1 und Köllermeier Nr. 3, Dannhäuser Nr. 11, Hilker Nr. 33 und Rosemeier Nr. 11, 1873. | ||
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Stadtarchiv Detmold, Bildsammlung Nr. 2079 bis 2082 (Fotos: Clemens Heuger, 1988). | Stadtarchiv Detmold, Bildsammlung Nr. 2079 bis 2082 (Fotos: Clemens Heuger, 1988). | ||
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Aktuelle Version vom 21. November 2024, 19:17 Uhr
Denkmalstraße 41 (Heiligenkirchen) | |
---|---|
Ortsteil | Heiligenkirchen |
Straße | Denkmalstraße (Heiligenkirchen) |
Hausnummer | 41 |
Karte | |
Adressbuch von 1901 | |
Gemeinde | Heiligenkirchen |
Hausnummer | 011 |
Vor 1410 gegründete Stätte, ehemals Heiligenkirchen Nr. 11.
Geschichte
Das Kolonat Peter (auch Peiter) Nr. 11 wurde erstmals 1410 genannt.[1] Möglicherweise ist er unter anderem Namen schon um 1390 im Landschatz registriert.[2] In Frage kommen folgende ungeklärte Bezeichnungen: "In deme dorpe de Soneke, [...], Cord de Herde, Bolte, de Lange, Henne Hopen, Wemere, Hermann Stryke."
Aus dem Salbuch von 1721 besitzen wir die erste genauere Beschreibung des Kolonats, das damals Jürgen Peter gehört, der als Kleinkötter klassifiziert ist.[3] Er war der gräflichen Herrschaft leibeigen, besaß sein Gut von dieser meierstättisch, gab Weinkauf und Sterbfall. Das Kolonat bestand aus einem Wohnhaus und einem Leibzuchthaus, einem Hofraum mit einigen Obstbäumen, zwei Gärten am Hof von 1 Scheffelsaat Größe, an Länderei 56 Scheffelsaat, einem Busch von 3 Scheffelsaat mit jungen Buchen, worin noch keine Mast ohne Schaden gehalten werden konnte, sowie 3 Scheffelsaat Hudekämpe. Auf dem Kolonat lasteten ein Handdienst für die Herrschaft alle 14 Tage, dazu 3 Burgfesttage mit der Hand, 9 gr Burgfestgeld, an Michaeli und Pfingsten Kuhgeld nach Anzahl seines Viehs. Den rauhen Zehnten an den Präsidenten Piderit von allen Ländereien diesseits des Wassers. Dem Pastor 5 Scheffel Hafer, dem Küster 1 Metze Roggen und 3 Eier.
1782 wurde Peter weiterhin als Kleinkötter klassifiziert. Er besaß weiterhin ein Wohnhaus und ein Leibzuchthaus, jedoch nur noch einen Garten vor dem Hof.[4]
1852 wurde das Kolonat parzelliert und die verkleinerte Stätte 1854 neu eingetragen. [5] Die Stätte war 1831 von der damaligen Eigentümerin den Kindern deren Bruders, den jetzigen "Pupillen", unter der Bestimmung geschenkt, dass eines von ihnen die Stätte annehme oder sie meistbietend verkauft werde. Die Vormünder hielten der Verkauf für vorteilhaft, weil die drei ältesten, bereits volljährigen, die Stätte nicht hatten annehmen wollen. Am zweckmäßigsten schien, die Parzellen einzeln zu verkaufen und nur eine kleine Stätte bestehen zu lassen, bestehend aus: Hofraum, Gebäuden, Garten und Land IV.2 und 6, Gemeinheitsnutzen für 3 Kühe und Erbpachthude am Brink. Die verkauften Parzellen sollten jedoch nicht zur Gründung von Neuwohnerstätten, sondern zur Arrondierung der Nachbarn dienen (Watermeier, Köllermeier, Sprenger Nr. 10, Klöpping Nr. 12, Dannhäuser Nr. 13). 1852 kam es zur Versteigerung des reduzierten Kolonats und der abgetrennten Parzelle. Das verkleinerte Kolonat ersteigerte Heinrich Peter für 1.775 rt. Für das Land am Königsberg bei Klöpping konnte Georg Grote für seine Mutter Müllerin Grote den mitbietenden Klöpping mit 41 rt. überbieten. Dasselbe gelang ihm für das Land hinterm Berge beim Kreuzkamp mit 115 rt. Beim Land vor dem Königsberg überbot Klöpping mit 85 rt jedoch Grote. Das Hudeland auf dem Königsberg bei Klöpping und den Buschholzwachs daselbst ersteigerte Amtsdiener Gärtner für 32 rt gegen Grote und Watermeier. Das Hudeland unter dem Peterstieg ging an Grote Nr. 23 für 660 rt, das Ackerland unter der Grotenburg an Sprenger Nr. 120 in Berlebeck für 600 rt, ebenso die Hude unter und an der Grotenburg für 520 rt. Watermeier Nr. 2 ersteigerte den Holzwachs unter der Grotenburg für 810 rt. Als die beiden letzten noch einmal als Paket zur Versteigerung gebracht wurden, bot Watermeier mit 1.400 rt am höchsten. Die bei der verkleinerten Stätte nicht wieder aufgeführten Lasten wurden abgelöst, weshalb die Käufer der einzelnen Parzellen nur die Kontribution zu übernehmen hatten. Heinrich Peter besaß nunmehr noch einen Hofraum mit Wohnhaus und Leibzucht sowie einen Garten vorm Hof (Salbuch).
Zwei Jahre später, 1854, wanderte Heinrich Peter nach Amerika aus. 1861 erteilte August Peter dem Notar M. L. Hiller in New York Generalvollmacht, insbesondere in der Erbschaftsache seines Vaters Schwester unter Verwaltung seines Vormunds Watermeier einzuziehen und davon seinem Bruder Fritz in Heiligenkirchen 145 Taler auszuzahlen. "Auf mein Recht als Bürger und Unterthan des Fürstenthums Lippe sowie auf das Gemeinde-Bürgerrecht in Heiligenkirchen verzichte ich und habe bereits die Erklärung, Bürger der Ver. Staaten werden zu [wollen] abgegeben", versicherte er am 22.2.1861.[6]
Nachfolger auf der Stätte wurde Dannhäuser.[7]
1873 erwarb dieser von der Kirchengemeinde im Schoren Land für 805 rt.[8]
Gebäude
Ein Fachwerkhaus von 1668 [i], Dreiständerbau mit Tor im linken Schiff, Abseite rechts neben dem Wohnseitenschiff, im 19. Jh. bis auf die Nordseite mit dem Torbogen in Bruchstein erneuert. Der darin erhaltene zugemauerte Torbogen ist in die Denkmalliste eingetragen. Inschrift "ANNO CHRISTI 1668".
Das Brandkataster von 1894 listet, wie die Salbücher, neben dem Wohnhaus noch das Leibzuchtgebäude auf, das jetzt nicht mehr vorhanden ist.
Der Hof ist über eine Brücke über den Silberbach zugänglich. Diese wurde mit dem Ausbau der Denkmalstraße um 1990 erneuert. Die alte Brücke hatte nach einem Foto von Clemens Heuger (1988) einen Segmentbogen aus Bruchstein und war ohne Brustwehr, etwa 16 m (!) breit. Im nordöstlichen Scheitel war an der Unterstromseite im Schlussstein die Datierung 1847 zu lesen.[9]
Inschriften
Im Torbogen: "ANNO CHRISTI 1668".
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1599 Henrich Petter, Figge, seine Hausfrau, und seine Tochter Lisabeth.[10]
1609 (Volkszählung) Cord Peters, seine Frau, die Mutter, 3 Kinder, das älteste 5 Jahre, 1 Kleinjunge 7 Jahre; 1 Einlieger mit Frau.
1648 (Volkszählung) Zwei Einträge mit dem Namen Peters: a) Schneiderhanß itz Simon Peters, b) Johan Peters.
1663/64 "Peiter Claß klagt Alweke zu Frombhausen Dochter habe Ihm 2 Metzen Roggen auß der Möllen genohmmen, der Möller hatts Ihr wieder abgejagt. Dummes Jungs Leute".[11]
1678 (Volkszählung) Kleinkötter Johan Peters mit Frau, 4 Kindern, 1 Säugling; oder: Hoppenplöcker Simon Peters mit Frau, 1 Säugling.
1685 Hermann Peter.
1744 heiratet die Tochter Anne Marie Hedwig auf den Hoff Dannhäuser.[12] 21.3.1744, Johann Dieterich Dannenhauser Witwer zu Heiligenkirchen schreitet zur 2. Ehe mit Annen Marien Hedwig, weil. Johann Jürgen Peters das. ehel. nachgel. Tochter, beide eigen, der Braut verspricht ihr Schwager Hans Henrich Peter pro dote 30 rt 1 Kuh und Brautwagen und will sich wegen der Bezahlung mit dem Bräutigam selbst vergleichen. Wenn der Bräutigam vor der Braut mit Tod abgeht, soll diese die Stätte von heute an zu rechnen 16 Jahr bemeyern und nachmahls die Herberg im Haus, ein Stück im Garten und drei Scheffelsaat Land worinnen Geld stehet ad dies vita zur Leibzucht haben.
1758 heiratet Johann Tönß Cruel aus Heiden auf den Hof. Das Eheprotokoll vom 29.7.1758 hält fest:[13] Johann Tönß weil. Johann Jobst Cruels zu Heiden ehel. nachgel. Sohn begibt sich zur Ehe mit Anna Maria Ilsabein, Hans Henrich Peters zu Heiligenkirchen ehel. Tochter, beide der Landesherrschaft leibeigen. Er kommt zu ihr auf den von ihrem gegenwärtigen Vater jetzt abzutretenden Großkötterhof und verspricht ihm dessen Bruder Christoph Cruel pro dote 10 rt 1 Kuh und Knechtsbrautwagen, wobei 2 und nachmals alle Jahr 2 rt, die Kuh aber künftigen Michaeli übers Jahr nämlich 1759 oder davor 10 rt bezahlt werden sollen.
1769 (Volkszählung) Peiter mit Frau, 4 Kühe; Leibzüchterin, 1 Kuh.
1776 (Volks- und Viehzählung) Rademacher Johann Töns Peter und Frau, 1 Tochter, 1 männl. Verwandter unter 14 Jahre, 2 Kühe, 2 Rinder; 1 Leibzüchterin, spinnt, 1 Kuh, 1 Rind; Einliegerin Biere mit 2 Töchtern, spinnt und bettelt.
Bis 1792 führt Johann Töns Peter geb. Cruel den Hof. Dann tritt der minderjährige, erst 12 Jahre alte Anerbe Carl Emilius Peter (7.4.1781–26.8.1834) sein Anerbenrecht auf das Kleinkötter-Kolonat Nr. 11 zu Heiligenkirchen an seine Schwester Anna Catharina Elisabeth Peter und deren Bräutigam Jobst Herman Brinkkoch ab. Dies war nur dadurch möglich, dass Carl Emilius sich erbot, dieses wenn er die Pubertät oder Mündigkeit erlangte habe, mit einem Eid zu bekräftigen. Wenn er das nicht tue, sollte ihm die Stätte wieder zufallen.[14] Am 30.9.1792 heirateten Catharine Elisabeth Peter und Jobst Hermann Brinkoch aus Berlebeck. Der Witwer und Leibzüchter Johann Töns Peter heiratete am 9.6.1794 Anne Marie Ilsabein, Witwe des Einliegers Philip Nagel aus Heiden.
1821 (Kirchenbuch) heiratete der Anerbe Carl Emil Peter (7.4.1781–26.8.1834) am 25.11.1821 Sophie Friederike, des Friedrich Alexander Möller, Neuwohner Nr. 21 auf dem Kröppelfeld Bauerschaft Spork eheliche nachgelassene Tochter. Sie bezogen das Leibzuchtgebäude des Hofs Peter Nr. 11 als Einlieger.
1828 (Volkszählung) 2 Wohnhäuser, 2 Haushalte: Colon [Jobst Hermann Brinkoch genannt] Peter mit Frau [Anna Catharina Elisabeth], 2 männlichen und 1 weiblichen Dienstboten; Einlieger [Carl Emil] Peter mit Frau [Sophie Friederike] und 3 Söhnen unter 14 Jahren [ein weiterer Sohn wurde 1835 geboren, s. u.].
25.3.1835 (Kirchenbuch) Geburt von Ernst Heinrich August Peter, Vater Carl Peter († 26.8.1834), Mutter Sophie Friederike Möller vom Kröppelfelde, Hochzeit 25.11.1821, Taufzeugen Küster Winter, Ernst Wantrup und Heinrich Köllermeyer.
25.1.1850 (Kirchenbuch) Geburt von Ludwig Heinrich Wilhelm Peter, Vater war der Einlieger Hermann Johann Konrad Karl Peter, Mutter war Wilhelmine Karoline Schneider aus Ehrentrup (Heirat 16.5.1847 in Lage). Ludwig Heinrich Wilhelm Peter wanderte 1854 mit den Eltern in die USA aus
1866 (Kirchenbuch) Einlieger bei Nr. 11: Ziegeler und Einlieger Hermann Friedrich Adolph Strohmeyer (19.1.1830–2.7.1884), ehel. Sohn des verstorb. Einliegers Simon Heinrich Strohmeyer, heiratete am 23.9.1866 Anna Katharina vulgo Christine Bertram geb. Pinthe aus Harsewinkel (20.5.1836–5.1.1883), Witwe des 4.12.1862 verst. Einliegers und Maurers Oskar Wilhelm Constantin Heinrich Bertram.
1870 (Kirchenbuch) Maurer und Colon Simon Friedrich August Dannhäuser (16.10.1838–15.8.1907), ehel. Sohn des verst. Colons Simon Heinrich Danhäuser Nr. 13 zu Heiligenkirchen, heiratete 27.11.1870 Karoline Henriette Auguste Möller (26.8.1849–10.5.1922), ehel. Tochter des Colons Johann Jobst Friedrich Konrad Möller zu Berlebeck. Umschreibung des Kolonats auf August Dannhäuser.[15]
1894 A[ugust]. Dannhäuser.[16]
1901 (Adressbuch) Landwirt August Danhäuser.
1919 (Volkszählung) Landwirt Gustav Danhäuser mit Frau Luise, Töchter Luise, Helene und Emilie, Söhne August und Heinrich; Maurer Heinrich Herzog mit Frau Anna, Söhne Heinrich, Fritz und Paul, Tochter Marie, Großmutter Wilhelmine Weber.
1926 (Adressbuch) Gustav Danhäuser, Landwirt; Heinrich Herzog, Maurer.
Literatur
Herbert Stöwer (Bearb.), Die ältesten lippischen Landschatzregister von 1467, 1488, 1497 und 1507 (Westfälische Schatzungs- und Steuerregister; 7), Münster 2001.
Quellen
Lippische Regesten Nr. 1724.
LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24, Salbuch 1721.
LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 39, Salbuch 1782.
LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 130, Amtsprotokolle Detmold 1596–1605, S. 325 und 348; S. 339.
LAV NRW OWL, L 63 Nr. 53: Vogtey Falckenberg, Varia.
LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 138: Eheprotokolle, Vormundschaftsprotokolle und Stätteabtretungsprotokolle Amt Detmold [Band 6], Laufzeit 1737–1746.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. I, 6.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. IV, ohne Nr.: Dismembration der Stätte Peter Nr. 11 in Heiligenkirchen durch die Vormünder [Watermeier Nr. 2 und Rosemeier Nr. 11 Berlebeck] der Peterschen Minorennen 1852.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8, Band VI, 83: Landverkauf von der Pfarre an Meier zu Wantrup Nr. 1 und Köllermeier Nr. 3, Dannhäuser Nr. 11, Hilker Nr. 33 und Rosemeier Nr. 11, 1873.
LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960.
LAV NRW OWL, L 92 Z IV Nr. 33: Volkszählung Vogtei Falkenberg 1769.
LAV NRW OWL, L 92 Z IV Nr. 34: Volkszählung Amt Detmold 1828.
LAV NRW OWL, L 79 (Lippische Regierung (Jüngere Registratur)), Nr. 5257: Volkszählung 1919.
Stadtarchiv Detmold, Bildsammlung Nr. 2079 bis 2082 (Fotos: Clemens Heuger, 1988).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Lippische Regesten Nr. 1724.
- ↑ Herbert Stöwer (Bearb.), Die ältesten lippischen Landschatzregister von 1467, 1488, 1497 und 1507 (Westfälische Schatzungs- und Steuerregister; 7), Münster 2001.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I, Nr. 39, Salbuch 1782.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. IV, ohne Nr.: Dismembration der Stätte Peter Nr. 11 in Heiligenkirchen durch die Vormünder [Watermeier Nr. 2 und Rosemeier Nr. 11 Berlebeck] der Peterschen Minorennen 1852.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. IV.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. IV, 51: Verkauf resp. Tausch der Stätten Dannhäuser Nr. 13 und Peter Nr. 11, 1852.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8, Band VI, 83: Verkauf versch. Landparzellen der Pfarre zu Hk. 1873 seitens des Kirchenvorstandes.
- ↑ Stadtarchiv Detmold, Bildsammlung Nr. 2079 bis 2082.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 130, Amtsprotokolle Detmold 1596–1605, S. 325 und 348; S. 339.
- ↑ LAV NRW OWL, L 63 Nr. 53: Vogtey Falckenberg, Varia.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 138, S. 357.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 138, S. 500.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. I, 6.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 31.
- ↑ LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960.